Liebe Leute,
ich fand den Text aufschlussreich und nicht diskriminierend. Im wesentlich verteidigt der Autor die Theorie, dass - einfach gesagt - das Innenleben eines Menschen nicht nur Prägung ist, sondern biologische Risikofaktoren (Risiko nur in dem Sinne der Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis eintritt; ohne negativen Anklang) für eine bestimmte Entwicklung veranlagt sind.
Ausprägung der Veranlagung ist auch, so verstehe ich den Text, ein von der Norm abweichender Hormonhaushalt. Hallo, wo gegen wehrt ihr euch? Dass Windelfetisch nicht die Norm ist, weiß doch jeder, der das teilt. Das hormonelle System ist aber derart komplex, dass der Artikel immer darauf hinweist, dass man nichts Genaues nicht weiß und außerdem die Forschung hierzu allenfalls Basisfragen beantwortet. Wie jetzt die Hormone beeinflusst werden, weiß kein Mensch; fest steht nur, dass eine statistische Häufung bestimmter Erkrankungen bzw. Abweichungen vom körperlichen Normalzustand bei eben denjenigen zu erkennen sind, bei welchen auf die entsprechenden Veranlagungen geschlossen werden kann oder diese gar positiv bekannt sind.
Ich glaube kaum, dass irgendjemand hier im Forum wissenschaftlich weiter ist, also inhaltlich den Gegenbeweis antreten kann; was ohnehin schwierig ist, wenn man bedenkt, dass der Text stets darauf hinweist, dass man keine belastbaren Beweise, sondern nur hinweise hat.
Der Ausgangsposter beschwerte sich in die Nähe der (Auto-)Pädophelie gerückt zu werden. Dieser Zusammenhang ist tatsächlich bemerkenswert und ich hätte ihn zunächst auch bestritten, wo ich doch mein Innerstes genau kenne und weiß, dass da nur ausgewachsene Frauen eine Rolle spielen, die als solche, müsste ich meine Träume zeichnen, klar erkennbar sind. Allerdings sollte man sich bewusst sein, was mit diesem Wort gemeint ist. Nicht (nur) der Kinderschänder (Zensursula hatte sich nach Kritik an der von ihr verwendeten Wortwahl auf den Begriff Pädo-Krimineller verlegt), sondern jeder der sich mit Kinderutensilien schmückt. Windeln, Schnuller, Babysprache, Diddl-Mäuse etc. Es handelt sich also um eine Formalie, die noch nicht einmal im Kopf mit dem Mißbrauch von Kindern zu tun hat - geschweige denn in der Realität!
In dem Zusammenhang fand ich den Text teilweise unscharf, weil mit eben dessen Argumentation Windeln zu den Fetischen gezählt werden könnten, die mit alten und Kranken zu tun haben. Aber derzeit wird, zu Recht aus Kinderschutzgesichtspunkten denke ich, halt Pädo-irgendwas rauf- und runterdiskutiert. Meine Erfahrung im Gespräch mit Nicht-Wissern sind folgende Fragen (in eben der Reihenfolge) zum Thema Windeln: Hat das was mit Kindern zu tun? Nein. Hat das was mit Kranken zu tun? Nein. Hat das was mit alten Leuten zu tun? Nein.
Bemerkenswert finde ich vorallem das:
1) Der Text behandelt vorwiegend die männliche Sexualität. Der Grund, warum Frauen gerne Windeln tragen wird also häufig ein anderer sein,
2) wie wir alle schon wussten, basiert die Erkenntnis auf der Auswertung von Personen, die im Konflikt mit ihrer Sexualität stehen (Stichwort Leidensdruck oder öffentliche Sicherheit). Das lässt natürlich auch die Frage zu: Was hat das mit mir zu tun?
Liebe Grüße!