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Thema: Heute in der S-Bahn

  1. #21
    tintin_01
    inaktiv
    Original von pooh percy
    leuchtet mir die Argumentation ein, dass es mir als Fotografiertem nicht zuzumuten ist, darauf zu vertrauen oder zu überprüfen, dass oder ob das Foto nicht veröffentlicht wird
    Ja, so funktionieren Anwälte.
    Es ist aber dennoch HUMBUG! Dann würde Artikel 5 des Grundgesetzes nicht mehr gelten.
    Da offenbar keine ander Veröffentlichung ähnliche Ansichten unterstützt, haben wir es hier mit einer Einzelmeinung zu tun.

  2. #22
    Member

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    ...Du bist mit einem Paket Windeln unter dem einen Arm und einem Seitensprung unter dem anderen zu einem Zeitpunkt unterwegs, zu dem Dein Chef und Deine Freundin glauben, Du lägest mit 39 Grad Fieber im Bett und dann kommt ein fremder Typ und fotografiert Dich, ohne zu fragen.
    Und Du willst mir erzählen, Du findest das ok, nimmst es einfach so hin und vertraust darauf, dass der das nicht in irgendeiner Form publiziert, und sei es nur, dass er mit Deinem Chef im selben Fotoclub ist?

    Wo schränktest Du den distanzlosen Vogel denn in seinem Recht auf freie Meinungsäußerung ein oder in seinem Recht, sich aus freien Quellen zu informieren? Bist Du eine Person der Zeitgeschichte? Dass durch das Bekanntwerden des Fotos Dein Recht der persönlichen Ehre verletzt werden könnte, ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Und wenn sich der Typ auf die Freiheit der Kunst beruft - da ist die Publizierung ja schon impliziert.

    Durftest Du das Foto Deiner Putzfrau denn nun behalten?
    "Well," Cushie said, "I don't see what's wrong with it... Pooh just likes to wear diapers - occasionally."
    [John Irving, "The World according to Garp"]

  3. #23
    tintin_01
    inaktiv
    Ich beziehe mich mit meinen Äußerungen auf die Rechtssituation in Deutschland.

    Also noch einmal: Das sogenannte "Recht am eigenen Bild", das im Kunsturhebergesetz beschrieben wird, betrifft "Portraitartige Aufnahmen". Alles andere sind sogenannte "Zeitzitate" und werden nicht erfaßt.

    Die von Dir konstruierte Situation fällt einfach nicht unter die Regelung. Auch wenn Du es gerne so hättest.

    In meinem konkreten Fall liest sich das folgendermaßen:

    Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht <irgendwo> - Abteilung für Wirtschftskriminalität -, Geschäftszeichen, Datum.
    Das Ermittlungsverfahren gegen <mich> <Ort>, <Kollegen> <Ort>
    wegen Straftat nach dem KunstUrhG,
    Strafanzeige der <Name> <Ort> <Datum>
    wird eingestellt (§ 170 Abs. 2 Strafprozessordnung). Der Beschuldigte ist nach dem Ergebnis der Ermittlungen unschuldig.
    <Name>, Staatsanwalt
    Beglaubigt <Name>
    Dienstsiegel

    Das ist mir in 22 Berufsjahren einmal passiert - und nur, weil mancher meint, er wisse, was das Recht am eigenen Bild sei. Einmal unter rund 70.000 Veröffentlichungen.

    Ein anderer Fall war der, daß ich eine Stimmungsaufnahme am Flußufer gemacht hatte und irgendwo im Bild saß ein Sportradfahrer in quietschbuntem Dress auf einer Bank herum. Peinlicherweise war das ein Inventmentbanker, der in dieser Zeit krankgeschrieben war und nun von seinem Chef eins auf die Raufe bekam. Der wollte Schadensersatz haben, drohte mit Zeter und Mordio, aber kein Anwalt wollte ihn vertreten. Es gab einfach keine Aussicht, einen solchen Prozess zu gewinnen. Das Foto war ein Zeitzitat im öffentlichen Raum. Es fällt nicht unter das sogenannte "Recht am eigenen Bild" das im Kunsturhebergesetz beschrieben wird. Punktum.

    Daß so viele wegen des "Rechts am eigenen Bild" derart am Rad drehen, liegt (so unterstelle ich) an der Jedermann-Publikationsform Internet. Da wird von in Rechtsfragen unbeleckten Leuten flieißig geknipst und veröffentlicht. Jeder fühlt sich verfolgt. Und es gibt kein Korrektiv (den Fotochef, Redakteur, CvD, Chefredakteur, Verleger). Sie wissen einfach nicht, was sie tun...

    Die Kollegen bei Springer, die den überhonorierten Amateurpaparazzo - Verzeihung - Leserreporter erfunden haben, beginnen nun zu ahnen, was sie der Branche damit angetan haben.

    Und: Seit dem rätselhaften Tod der Prinzessin Diana ist die Branche unter Beschuß. Manche Boulevardmedien waren es zuvor auch, wenn sie über die Stränge geschlagen sind. Das ist aber stets rechtlich geklärt worden und die Verlage haben mitunter Schadensersatz zahlen müssen.

    Was in Hollywood, London oder München etc. zwischen Prominenten und Paparazzi läuft, sind Auswüchse. Definitiv branchenunüblich. Aber gerade das Bizarre und Unglaubliche wird uns von den Yellow-Journalisten (hier meine ich die TV-Boulevard-Magazine) immer wieder unter die Nase gerieben. So ist ein Einduck über die Branche entstanden, der mit der Realität nichts zu tun hat. Aber wir wissen ja: "Images haben die Tendenz zur zirkulären Verfestigung". Hat man uns auf der Uni eingebleut.

  4. #24
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    Es geht um die Situation, die poisonyvi beschreibt. Das Foto, das sie gemacht hätte, hätte das Mädchen mit dem Paket zum hauptsächlichen Bildinhalt gehabt. Das erklärt ja hier die Fotografin in spe selbst. Nix Beiwerk, nix Menschenmenge, nix nicht erkennbar, nix Zeitzitat.

    Es geht ja auch nicht um einen Strafrechtsbestand.
    Aber ich bin mir sehr, sehr sicher, dass ich als fotografierte Privatperson in dieser Situation im Zweifelsfall erstaunlich weit gehen dürfte, um den Fotografen am Aufnehmen und/oder Behalten des Bildes zu hindern, wenn ich ihm nicht nicht durch herumhampeln vor der Kamera, durch Aufenthalt in unmittelbarer Nähe von Personen öffentlichen Interesses, durch Geldanahme oder eine der anderen Kriterien, die der Gesetzgeber da definiert hat - Du kennst sie bestimmt besser als ich - meine Bereitschaft fotografiert zu werden signalisiert habe und er meiner Aufforderung zum Unterlassen oder Herausgabe oder Löschen nicht nachkommt. Weil es mir nämlich unmöglich sein dürfte, die Verwertung oder Nichtverwertung des Bildes zu überprüfen und im Zweifelsfall des Fotografen habhaft zu werden, wenn er einmal den Platz verlassen hat.
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  5. #25
    stiller_leser
    inaktiv
    Mit einem guten Weitwinkel 2-3 Menschen neben ihr und vielleicht noch eine alte Kirche im Hintergrund durchs Fenster im Fokus und das Mädchen wäre nicht mehr der hauptsächliche Bildinhalt...

  6. #26
    tintin_01
    inaktiv
    Ja, mach halt.
    Ist Deine Sache, so lange auch Du die Grenzen des Rechtstaates nicht übertrittst.
    Wer sich in die Öffentlichkeit begibt, begibt sich eben in Gefahr.

  7. #27
    Ursnoopy
    inaktiv
    Was würdest du eigentlich dazu sagen, wenn von Dir jemand heimlich Fotos machen würde. Also es sollte schon bei jedem die Intimsphäre gewahrt werden!

  8. #28
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    Original von tintin_01
    Wer sich in die Öffentlichkeit begibt, begibt sich eben in Gefahr.
    Die da wäre, sich ungefragt fotografieren lassen zu müssen? Du selber führst ja die ganzen Handy-Youtube-Junkies und Hobby-Paparazzi an. Es gibt keinen erkennbaren Unterschied zwischen Amateuren, Spannern und Recht-am-eigenen-Bild-relevanten Fotografierern. Wie würdest Du selbst denn eigentlich reagieren, wenn Du merktest, dass irgendwer dich einfach so abgelichtet - und zwar, um auf den diskutierten konkreten Fall zurückzukommen - DICH und nicht irgendwas oder -wen in Deiner zufälligen Nähe?

    Oder auch: Hey, Deine Freundin macht mich total spitz! Und zu meinem Glück es ist ja mein gutes Recht, wenn ich ein paar Fotos von der Wand dahinten mache, während sie so dekorativ im Bild rumsteht!
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  9. #29
    cassandra
    inaktiv
    Guten Morgen,

    was ist eigentlich mit den Menschen, die einem ständig unbedarft durchs Bild latschen, während man sein gewünschtes, freiwilliges "Opfer" fotografiert??? Die sind doch in meinen Augen selbst Schuld... abgesehen davon, dass ich denen laut ein "Danke" hinterherrufe oder schimpfe wie ein Spatz... man kann schliesslich seine Augen aufmachen und gucken, wo man langrennt.^^

    neugierig nachfragende Grüsse am frühen Morgen
    cassi

  10. #30
    out of order Avatar von Ginni

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    Original von cassandra
    man kann schliesslich seine Augen aufmachen und gucken, wo man langrennt.^^
    eigentlich hat man zu gucken, dass man mit seiner cam keinen stört.
    mich nervt es auch, wenn ich photos mache und mir rennt einer ins bild. kann ich aber nicht ändern. ist schließlich deren gutes recht, da lang zu laufen.....

    und ich finde es doof, wenn ich sehe, der will grad ein photo machen, ich bleib stehen, um der person nicht ins bild zu rennen und der macht da erstmal seine bilder, ich steh mir die beine ins bauch (und habs am besten auch noch eilig) und bekomm hinterher nicht mal ein nettes danke oder so..... nö nö... da sollen die doch 20 papierkorbphotos machen.....

    People will forget what you said. People will forget what you did.
    But people will never forget how you made them feel.
    ~ Maya Angelou ~

  11. #31
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    was ist eigentlich mit den Menschen, die einem ständig unbedarft durchs Bild latschen, während man sein gewünschtes, freiwilliges "Opfer" fotografiert???
    Die sind zum einen unaufmerksam oder unhöflich und zum anderen nicht Subjekt des Bildes. Und ich persönlich neige eher dazu, " 'tschuldschung!" zu rufen, wenn ich jemandem in sein KLICK reingerannt bin.

    Die Frage ist doch: hat das von poisonyvi gesichtete Mädchen das Recht, sich gegen eine Aufnahme zu wehren, auf der sie ganz eindeutig das Subjekt wäre?
    Und die sie noch dazu in einer Situation gezeigt hätte, in der die wenigsten Forenmitglieder würden fotografiert werden wollen, jedenfalls nicht ungefragt und nicht von Wildfremden.
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  12. #32
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    Original von stiller_leser
    Mit einem guten Weitwinkel 2-3 Menschen neben ihr und vielleicht noch eine alte Kirche im Hintergrund durchs Fenster im Fokus und das Mädchen wäre nicht mehr der hauptsächliche Bildinhalt...
    Das sind die Fragen, die sich im Streitfall nach einer Veröffentlichung stellen. Hier gehts ja um den Moment des Fotografierens und die beim Googlen nur indirekt nachweisbare konkretisierte Auslegung der Gesetzestexte, die da sagt: in Zeiten von Fotohandys, Leserreportern, Youtube, Flickr, ABKönigreich und Co. ist es mir als Fotografiertem nicht zuzumuten, auf das korrekte Verhalten des Fotografen vertrauen zu müssen.
    Bis vor 15 Jahren war Fotografie analog und Fotos erreichten schlimmstenfalls ein paar 100.000 Leute und verschwanden nach ein paar Monaten in Archiven. Heute kreisen sie ewig, und dabei ist Googles Gesichtserkennung noch gar nicht aktiv. Wie so etwas heute schon ausarten kann, hat Stefan Raab an Lisa L. oder auch Frau Maschendrahtzaun eindrücklich durchexerziert.
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  13. #33
    tintin_01
    inaktiv
    Original von pooh percy
    Oder auch: Hey, Deine Freundin macht mich total spitz! Und zu meinem Glück es ist ja mein gutes Recht, wenn ich ein paar Fotos von der Wand dahinten mache, während sie so dekorativ im Bild rumsteht!
    Die Diskussion ist nun keine Diskussion mehr.
    So lassen sich keine pathologischen Probleme lösen.
    Jedes andere Wort als "get a life, provocateur" wäre Zeitverschwendung.

  14. #34
    Member

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    Die Diskussion ist nun keine Diskussion mehr.
    So lassen sich keine pathologischen Probleme lösen.
    ???


    Jedes andere Wort als "get a life, provocateur" wäre Zeitverschwendung.
    Du würdest dich von einem Typen, der unter dem Vorwand, sie bewege sich schließlich freiwillig in der Öffentlichkeit Deine Freundin ablichtet, provoziert fühlen?
    Worüber streiten wir hier eigentlich?
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  15. #35
    racer
    inaktiv
    Hallo zusammen,
    wenn ich zum eigendlichen Punkt nochmal was sagen dürfte? Also solte das Mädchen oder Junge Frau wirklich auf Windeln angwiesen sein dann zihe ich meinen Hut davor wie offen sie mit Ihrer Inko umgeht! Ich bin seit mehr als 15 Jahren Inko und bestelle meine Windeln im Internet.
    Ich könnte mir das Kassenprodukt auch kommen lassen aber seit mehreren pleiten mit denen Dingern bin ich wieder bei einem Markenprodukt gelandet. Auch wenn ich zu zahlen muß. Auf keinen fall würd ich mich trauen mit Windeln in ein öffentliches Verkehrsmittel zu steigen und mich begaffen lassen so alla: hmmm hat der jetzt ne Windel an, sind die Windeln jetzt für ihn oder nich. Nee das trau ich mich einfach auch nach all der Zeit noch nicht. Obwohl ich gelernt habe meine Windeln und meine Inko zu verstecken so gut das auch möglich ist.

    Gruß
    racer

  16. #36
    Member

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    ...und, glaubst Du, jemand hätte das Recht dich zu fotografieren mit dem Windelpaket?
    Und wenn er es getan hat, das Foto zu behalten, auch nachdem Du den Mut aufgebracht hast, ihn zum Löschen aufzufordern? (Ich gehe heutzutage einfach mal von einer Digiknipse aus)
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