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Thema: Autonepiophilie (auch: Diaperism)

  1. #1
    moli85
    inaktiv

    Autonepiophilie (auch: Diaperism)

    Ich musste die letzten tage eine hausarbeit über den narzissmus nach freud schreiben und ratet mal was mir während der recherche interessantes in die hände gefallen ist:

    Fetischismus
    Noch unklarer sind die Entstehungsbedingungen des Fetischismus, der Verlagerung des sexuellen
    Ziels von einem Menschen auf ein Ersatzobjekt oder ein bestimmtes Accessoire,
    welches zum Reizoptimum wird (Körperteil, Kleidungsstück usw.). Gerade visuelle Fetische
    (z.B. enganliegende Gummi- oder Lederbekleidung, Korsettagen, High Heels usw.) werden
    unter dem Gesichtspunkt des «supranormalen Stimulus» gewählt, indem sie die naturgegebenen Schlüsselreize überzeichnen und das Sexualobjekt bis hin zu einer «überoptimalen
    Attrappe» emporstilisieren [13]. Nach den Beobachtungen
    von Epstein [38] könne ein Gummistiefel sogar bei Schimpansen und Pavianen
    Erektionen oder gar Ejakulationen auslösen. Nach diesem Autor schaffe die Phylogenese
    dafür zweierlei Voraussetzungen:
    1. Wachsendes Interesse der Primaten an extrakorporalen
    Objekten (z.B. Werkzeuggebrauch)
    2. Die Möglichkeit, einem Objekt verschiedene
    Bedeutungen zu erteilen, wodurch es Symbolfunktion
    erlangt.
    So könne z.B. ein Kleidungsstück zum Äquivalent von Körperteilen werden. Schlüsselerlebnisse
    scheinen auch hier Wesentliches zur Ausgestaltung des individuellen Fetischismus
    beizutragen.
    Das Beispiel des Windelfetischismus macht deutlich, welche Komplexität diese scheinbar
    einfach strukturierten Normabweichungen u.U. aufweisen können. So unterscheidet Bornemann
    zwischen aktivem, passivem und kontemplativem (= eigentlichem) Windelfetischismus.
    Die enge Beziehung der passiven Form zur Autopädophilie ist unverkennbar, was
    zeigt, dass der Windelfetisch weniger eigenständiges Sexualobjekt als vielmehr Auslösereiz
    für einen ganzen Vorstellungskomplex ist: Er hilft dem Betreffenden, in der Phantasie lustvoll
    auf eine Stufe des Erlebens zu regredieren, auf der er seinen psychosexuellen Infantilismus
    IRRUNGEN UND WIRRUNGEN Schweiz Med Forum Nr. 22 29. Mai 2002 548
    fernab jeder Realität ausleben kann. Dies gibt uns Hinweise auf ein mögliches Substrat des
    Fetischismus: So konnte bei Ratten gezeigt werden, dass die mediale präoptische Region sowie
    der ventro-mediale Hypothalamus das Motivationszentrum
    f r Kopulationsverhalten bilden,
    dass aber für die Partnerwahl der temporale
    Kortex unabdingbar ist [6]. Mithin kann davon
    ausgegangen werden, dass besondere Merkmalskonfigurationen
    des Sexualobjektes in dieser
    Hirnstruktur, welche mit dem mesolimibischen
    System eng gekoppelt ist, gespeichert
    sind. Beim Menschen scheinen die Verhältnisse
    ähnlich zu liegen: Ein verändertes Sexualverhalten
    bei Schläfenlappenepileptikern mit limbischem
    Fokus ist hinlänglich bekannt [39, 40].
    Miller et al. [41] zeigten bei Hirnverletzten, dass
    Läsionen im frontobasalen oder dienzephalen
    Bereich eine Hypersexualität zur Folge hatten,
    währenddem qualitative Veränderungen der
    Sexualpräferenz eintraten, wenn das limbische
    System beteiligt war. Es sind aus der Literatur
    sogar Fallberichte verfügbar, in denen komplexe
    Paraphilien wie Windelfetischismus oder
    Transvestitismus im Zusammenhang mit Temporallappenanfällen
    auftraten [42]. Dabei fehlt
    es nicht an Beispielen, bei denen sowohl das
    epileptische Geschehen wie auch das deviante
    Sexualempfinden und -verhalten durch spezifische
    Therapie (Antikonvulsiva, temporale
    Lobektomie) unter Kontrolle gebracht werden
    konnten [43, 44]. Somit ist zumindest eine
    Basis für substratnähere Erklärungsmodelle
    dieser Paraphilien gelegt.
    Hinweise für die Praxis
    Auch wenn vielen Paraphilien für das Mehrheitsempfinden
    noch etwas Bizarres anhaftet,
    so kann sicher nicht in jedem Fall eine Behandlungsindikation
    abgeleitet werden. Mittlerweile
    muss auch akzeptiert werden, dass
    eine therapeutische «Umprägung» der sexuellen
    Orientierung nicht möglich ist, was aber
    eine langfristige Entwicklung in Richtung Normalisierung
    nicht völlig ausschliesst.
    Dennoch können therapeutische Interventionen
    unter bestimmten Umständen indiziert
    sein, zumindest in Form einer triebdämpfenden
    medikamentösen Massnahme. Eine solche
    Indikation kann sich aus verschiedenen Gründen
    ergeben:
    – Wenn der Betroffene selbst unter Leidensdruck
    steht und darum ersucht.
    – Wenn im Hinblick auf die Gefährdung der
    öffentlichen Sicherheit ein entsprechender,
    gesetzlich abgestützter Auftrag vorliegt.
    Damit ist in erster Linie eine ambulante strafrechtliche
    Massnahme im Sinne von Art. 43.
    StGB angesprochen, welche zwingend aufgrund
    eines Sachverständigen-Gutachtens richterlich
    angeordnet, dann aber oftmals durch
    einen Allgemeinpraktiker oder niedergelassenen
    Internisten vollzogen wird.
    Welche Paraphilien einer solchen «temporärchemischen
    Kastration» überhaupt zugänglich
    sind, ist eine Frage, die zum heutigen Zeitpunkt
    sicher noch nicht abschliessend beantwortet
    werden kann.
    Positive Erfahrungen bestehen in bezug auf folgende
    Störungsbilder:
    – homo- und heterosexuelle Pädophilie
    – Exhibitionismus
    – sexuelle Aggressivität
    – Inzest
    – Fetischismus
    – exzessive Masturbation
    – Hypersexualität
    – sexuell motivierte Tötung
    – Masochismus

  2. #2
    moli85
    inaktiv

    auch interessant

    Teil I. Zunächst erinnert uns Freud daran, dass der Begriff „Narzissmus“ aus einer
    Beschreibung von P. Näcke stammt, der ihn 1899 zur Bezeichnung einer Perversion benutzt
    hatte, bei der ein Individuum den eigenen Körper wie ein Sexualobjekt behandelt. In einer
    Fußnote korrigiert Freud die Urheberschaft des Narzissmusbegriffs, er sei Havelock Ellis
    zuzuschreiben, der den Begriff ein Jahr zuvor eingeführt hatte, um eine psychologische
    Haltung zu beschreiben, die jener der mythischen Figur vergleichbar war. Freud: „das
    Individuum behandelt den eigenen Leib wie sonst den eines Sexualobjekts, ihn also mit
    sexuellem Wohlgefallen beschaut, streichelt, liebkost, bis es durch diese Vornahmen zur
    vollen Befriedigung gelangt.“ Erreicht der Narzissmus diesen Grad, so hat er alle Züge der
    sexuellen Abweichung. Zur Illustration möchte ich ein klinisches Beispiel von Clifford Yorke
    anführen. Eine Patientin beschrieb folgendes Phänomen aus der Zeit ihrer Adoleszenz. Sie
    erinnerte sich, dass sie stundenlang vor dem Spiegel stand und sich bewunderte; um aber in
    Erregung versetzt zu werden, trug sie Windeln, die sie zuvor in heißem Wasser eingeweicht
    hatte und betrachtete dabei ihr Spiegelbild. Hier ist die Kombination des regressiven Elements
    –- und der Selbstbesetzung sehr deutlich: die Patientin kann offenbar einen Zustand, den sie
    idealisiert hat, nicht aufgeben In seinen „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ (1905)
    vertritt Freud die Ansicht, dass das, was im späteren Leben als Abweichung erscheint, in der
    Entwicklung des Kindes normal ist. Die Lust, die der Säugling aus der Wärme seiner Windeln
    empfindet, kann nicht als pervers angesehen werden. Bleibt die Besetzung an den eigenen
    Körper jedoch aus vielen komplexen Gründen erhalten, so bekommt der Narzissmus die
    Bedeutung einer Perversion, welche das Sexualleben der Person prägt.

  3. #3
    Trusted Member Avatar von Bongo

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    Das ist ja faszinierend...
    - Autopädophilie (LOL geil. genau so ein wort fehlte mir noch in meiner sammlung )
    - verändertes Sexualverhalten bei Schläfenlappenepileptikern mit limbischem Fokus
    - bei Hirnverletzten, dass Läsionen im frontobasalen oder dienzephalen Bereich eine Hypersexualität zur Folge hatten, währenddem qualitative Veränderungen der Sexualpräferenz eintraten, wenn das limbische System beteiligt war

    Da würd ich ja jetzt am liebsten mal von allen hier ne kernspintomographie machen lassen, um zu sehen, ob man da was interessantes rausfindet. und die themen muss ich evtl mal googlen, um zu schauen obs da noch was spannendes drüber zu lesen gibt.



    /OT:
    - den eigenen Leib ... mit sexuellem Wohlgefallen beschaut

    Wohlgefallen, und dann auch noch sexuell. sicherlich treffend formuliert, aber irgendwie drehts mir da linguistisch den magen um *kicher*



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  4. #4
    moli85
    inaktiv
    ja bongo...is lustig gelle....wie die psychoanalytiker sich den kopf drüber zermattern

  5. #5
    TrasBln76
    inaktiv
    Kann das mal irgendein Linguistiker auf das umgangssprachliche Deutsch übersetzen^^

    Mfg Tras

  6. #6
    Trusted Member Avatar von Bongo

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    ja schon. zum einen das. zum anderen steh ich total auf die erforschung von cause-and-effect-relationships, und das klingt in dem fall wirklich spannend. hm... vielleicht hätte ich wirklich lieber psychologie studieren sollen

    @TrasBln76: welchen Teil davon?
    naja die auszüge die ich spannend fand bedeuten (taktlos in einem satz zusammengefasst), dass Fetischismus und andere sexuelle unregelmäßigkeiten durch gehirnschäden verursacht werden können, und das dies anscheinend wissenschaftlich nachgewiesen wurde



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  7. #7
    nessie
    inaktiv

    Dreams - are my reality...

    Original von moli85
    fernab jeder Realität
    Es sei denn, man erkennt an, dass auch die Illusion eine Realität begründen kann.

    ------------------------------------------------------------

    Aber es freut mich, dass wir permanent als derart komplex bezeichnet werden.
    Darauf möchte ich auch bitteschön bestehen!

    Den "Normalen" sei zugestanden:
    Auch Ihr seid komplex.

  8. #8
    Trusted Member Avatar von Bongo

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    RE: Dreams - are my reality...

    Original von nessie
    Original von moli85
    fernab jeder Realität
    Es sei denn, man erkennt an, dass auch die Illusion eine Realität begründen kann.
    Ja, aber dazu müsste man ja schizophren sein, und das ist ne ganz andere krankheit als Autonepiophilie



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  9. #9
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    Original von Bongo
    ja schon. zum einen das. zum anderen steh ich total auf die erforschung von cause-and-effect-relationships, und das klingt in dem fall wirklich spannend. hm... vielleicht hätte ich wirklich lieber psychologie studieren sollen

    @TrasBln76: welchen Teil davon?
    naja die auszüge die ich spannend fand bedeuten (taktlos in einem satz zusammengefasst), dass Fetischismus und andere sexuelle unregelmäßigkeiten durch gehirnschäden verursacht werden können, und das dies anscheinend wissenschaftlich nachgewiesen wurde
    lol naja auf irgendwas muss man es ja schieben können ) also Gehirnschäden glaub ich nicht warum? Ich war vor kurzem erst bei einem Doc und da wurde mein Hirn komplett untersucht (nicht wegen dem fetisch) und es wurden KEINERLEI Schäden festgestellt. Also neue Theorie her :lol:

    LG babyboy

  10. #10
    Trusted Member Avatar von Bongo

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    @babyboy: es heisst ja nur, das es durch gehirnschäden verursacht werden _kann_. das lässt immernoch alle anderen möglichen ursachen offen. logischerweise auch die, dass man ohne gehirnschäden einen fetisch bekommt



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  11. #11
    Trusted Member Avatar von tommy

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    das ist echt mal lustig ^^
    da muss ich auch mal ein bischen nach googel
    Das Problem ist nicht das Problem,
    Das Problem ist,
    Das Problem zu lösen

  12. #12
    nessie
    inaktiv

    RE: Dreams - are my reality...

    Original von Bongo
    Original von nessie
    Original von moli85
    fernab jeder Realität
    Es sei denn, man erkennt an, dass auch die Illusion eine Realität begründen kann.
    Ja, aber dazu müsste man ja schizophren sein
    Oder Philosoph!

  13. #13
    Trusted Member Avatar von Bongo

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    RE: Dreams - are my reality...

    Original von nessie
    Original von Bongo
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    Original von moli85
    fernab jeder Realität
    Es sei denn, man erkennt an, dass auch die Illusion eine Realität begründen kann.
    Ja, aber dazu müsste man ja schizophren sein
    Oder Philosoph!
    so gesehen: ja



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  14. #14
    moli85
    inaktiv
    ...hab niemals gesagt, dass das logisch ist. ich war nur erstaunt, dass ich bei der rechereche nach einem eigentlich ganz anderen bereich auf den windelfetisch gestoßen bin.

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