Du hast völlig recht. Es wird hier immer pauschal behauptet, wir hätten so einen schlechten Ruf. Tatsächlich sehe ich, obwohl ich darauf achte, praktisch nie irgendein Anzeichen, dass sich die übrige Gresellschaft überhaupt mit diesem Fetisch auseinandersetzt. Die ganz wenigen Stellen (z.B. Simpsons) sind dann eher oberflächlich, sporadisch und ohne besondere Emotion.Original von compies
Glaube gar nicht, dass wir gesellschaftlich überhaupt beachtet werden.
Ich habe die Vermutung, dort, wo behauptet wird, dass die Gesellschaft derartige Gefühle (mehr als nur gelegendlich/sporadisch/oberflächlich) uns gegenüber empfindet, handelt es sich eher um Projektion der eigenen Unsicherheit (und Aggression, Zweifel) auf die Gesellschaft. Mit anderen Worten: Es sind unsere eigenen, unausgesprochenen bzw. uneingestandenen Ängste, die viele von uns einer (in Wirklichkeit nahezu völlig indifferenten und unwissenden) Gesellschaft zuschreiben.
Ich bezeichne mich übrigends selbst als pervers, wertfrei gesprochen, im Sinne einer "verdrehten" (lat. pervertere = verdrehen), vom gewöhnlichen Ziel"objekt" abgewichenen Sexualität. Aber das ist nur eine Definitionsfrage und darf nicht überbewertet werden.
@Brutus: Zustimmung zu Deiner Einschätzung zu Japan. Das ist ganz überwiegend Projektion. "Gesellschaftlich akzeptiert" wäre jedenfalls krass übertrieben, auch wenn die Japaner in MANCHER Hinsicht vielleicht sexuell offener , fortschrittlicher sind als wir. Bei meinen drei Japanreisen habe ich diesbezüglich jedenfalls nichts gesehen.
@Ginni: Nett gesagt, das mit dem Verhältnis Wort / Gefühl.