Seite 3 von 3 ErsteErste 123
Ergebnis 41 bis 50 von 50

Thema: Windelleidenschaft als Anzeichen von Einsamkeit?

  1. #41
    Kvetinka
    inaktiv
    Original von klopfer
    hmm, ich glaube nicht, dass es an der Windel an sich liegt, sondern an den Persönlichkeitsstrukturen, die hier aufeinander treffen. Ich glaube schon, dass wir hier ne Menge Leute haben, die Asperger oder Borderliner sind oder unter Depressionen und Ängsten leiden. Und diese Menschen simd oft nicht ganz so sozial eingestellt und wirken manchmal einsam. Kann auch sein, dass sie die Einsamkeit mit der Windel kompensieren, aber daraus kann man nicht schließen das Windeln einsam machen.
    danke!

    Ein Grund, warum ich szeneferne Freunde um so mehr schätze.

  2. #42
    Member

    Registriert seit
    January 2011
    Beiträge
    43
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ich denke um diese Frage zu beantworten muss man die Einsamkeit erstmal definieren.

    Ich bin ein überaus geselliger Mensch, der viele Freunde und Bekannte hat.
    Ich bin beruflich und privat viel unterwegs und lerne eine Menge Leute kennen. Ausserdem habe ich eine glückliche Beziehung und meine Partnerin weiß von meiner Leidenschaft.
    Auf der anderen Seite habe ich schon immer das Gefühl gehabt irgendwie anders zu sein als der Rest der Welt.
    Damit meine ich nicht meine Sexualität, sonder einfach meine Art zu denken und Menschen wahrzunehmen also salopp gesagt bin ich ein Querdenker.
    Ich bin ausserdem ein sehr selbstsicherer Mensch und vertrete meine Meinung auch gegen Widerstände.
    Manchmal wird dieser Widerstand aber sehr groß, so dass ich fast daran zerbreche.
    Das ist dann die Zeit, wo Windeln und Schnuller eben nicht nur ein wenig Freizeitspaß sind, sondern wirklich Geborgenheit geben.

    Vielleicht ist die Windelleidenschaft weniger ein Zeichen für Einsamkeit sondern für (soziale) Überforderrung.

  3. #43
    Datenschieber Avatar von Wolfgang

    Registriert seit
    May 2004
    Ort
    nähe Wien
    Beiträge
    6.496
    Mentioned
    158 Post(s)
    Tagged
    1 Thread(s)
    Original von babydaniVielleicht ist die Windelleidenschaft weniger ein Zeichen für Einsamkeit sondern für (soziale) Überforderrung.
    Gut gebrüllt Löwe
    In der heutigen Leistungsgesellschaft braucht man auch mal ne Auszeit.
    Es wird ja hier immer wieder von Verantwortung abgeben, klein sein, usw gesprochen...
    "Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie Ihr mich haben wollt. Entdeckt mich, wie ich bin."

  4. #44
    Kvetinka
    inaktiv
    Original von babydani


    Vielleicht ist die Windelleidenschaft weniger ein Zeichen für Einsamkeit sondern für (soziale) Überforderrung.
    Oder die Windel auch als Protest gegen die Leistungsgellschaft.

    Trockenwerden ist ja die erste Leistungsprüfung bei Kindern, dann weg vom Schnuller, etc.

  5. #45
    Mandelbaum
    inaktiv
    Windeltragen bei Erwachsenen als Protest gegen die Leistungsanforderung im Kleinkindalter klingt etwas komisch. Der Protest kann ja nicht einmal retroaktiv ausfallen.

    Ich denke aber, dass dieser Protest bei den Kleinkinder während der Windelentwöhnung durchaus häufiger vorkommt. Es wird aber kein "ideologisch motivierter" Protest per se gegen die Leistungsgesellschaft sein, sondern eher gegen das Verschwinden der körperlichen, liebevollen Pflege durch die Betreuungsperson, für die nun mal Wickeln stehen kann.

  6. #46
    abdelgamal
    inaktiv
    Sobald ein Kind in der Lage ist, sich selber zu wickeln, die gebrauchten Windeln selber fachgerecht zu entsorgen und von den Erziehungsberechtigten oder durch Freizeitarbeit die notwendigen Mittel zur Verfügung hat, sollte es frei entscheiden können, ob es weiterhin Windeln nutzen will. Dies hat nichts mit fehlender Sauberkeitserziehung oder mangelnder Leistungsbereitschaft zu tun, sondern einzig und allein mit Selbstbestimmung und Menschenwürde.

  7. #47
    >Nessaja<
    inaktiv
    Original von abdelgamal
    und von den Erziehungsberechtigten oder durch Freizeitarbeit die notwendigen Mittel zur Verfügung hat,
    Die meisten Kinder dürften aber schon etwas älter sein, bis sie die notwendigen Mittel haben. Denn die wenigsten Eltern werden wohl ihren Kindern Geld für nicht absolut zwingend benötigte Windeln geben und mit der Freizeitarbeit wird es schwierig wegen dem Kinderarbeitsverbot. Und welches (kleine) Kind kommt schon auf die Idee zu arbeiten? Da stellt sich dann die Frage, wieviele Kinder es sich vom Taschengeld leisten könnten. Wenn ich zurückdenke, hätte ich erst mit ca. 10 genug bekommen, um mir überhaupt mal ein Paket leisten zu können, und für rund um die Uhr, wie du es wahrscheinlich meinst, würde es jetzt noch nicht mal reichen*. Und bis dahin ist man schon so alt, dass es mit frei entscheiden auch nicht mehr weit her ist, der Abstand zur Windelzeit ist dann einfach zu gross. Weshalb gibt es wohl vergleichsweise so wenige, die später freiwillig Windeln tragen, obwohl doch viele beim "Trockenwerden" ihre Windel nur ungern abgeben?

    Und sonst, erklär das mal irgendwelchen Eltern o.o


    -----
    *Und ja, ich wäre jetzt genug alt zum Arbeiten, aber leider habe ich neben der Ausbildung zu wenig Zeit dafür.

  8. #48
    Santiago
    inaktiv
    Ich finde das Thema ziemlich interessant, weil es mich durchaus anspricht. Ich bin definitiv alleine und das schon seit vielen Jahren. Ich lebe tatsächlich in völliger sozialer Isolation, interagiere nur äußerst selten mit anderen Menschen (beispielsweise in der Bahn, beim Einkaufen). Ich weiß auch gar nicht, woher das kommt, es fehlt schlicht das Bedürfnis nach sozialer Aktivität. Ich fühle mich auch permanent viel zu müde um sowas überhaupt zu pflegen oder aufrecht zu erhalten.

    Wo jetzt allerdings der Zusammenhang zu Windeln besteht, weiß ich nicht. Ich sehe da keinen. Es ist auch nicht so, dass mich die Isolation so schmerzen würde, dass ich mich extrem in die Windelleidenschaft flüchte. Wer meinen Challenge-Thread verfolgt hat, weiß ja, dass ich auch dazu eine klare Distanz gefunden habe.

    Woher kommt der Zwang zur Distanz (in sozialer Hinsicht als auch was Windelntragen betrifft)? Ich nenne das für meinen Teil "Dekonstruktivismus", also das Zerlegen und Abbauen von Strukturen. Ich lebe in jeder Hinsicht nach diesem Motto, habe nur ca. 50 Gegenstände, die ich besitze, versuche mich völlig unsichtbar zu verhalten und all das in der Hoffnung mich am Ende meines Daseins völlig in Luft aufzulösen. *g* Jedenfalls versuche ich ständig zu rationalisieren und das auf allen Ebenen. Demnächst werde ich auch meinen Job aufgeben, mein Konto auflösen und einen Rucksack packen um in die Natur zu flüchten.

  9. #49
    abdelgamal
    inaktiv
    Original von Santiago
    Demnächst werde ich auch meinen Job aufgeben, mein Konto auflösen und einen Rucksack packen um in die Natur zu flüchten.
    Into the wild. Diesen Luxus kann sich aber nicht jeder leisten, jedenfalls wenn man die Verantwortung für eine Familie trägt .

  10. #50
    Mandelbaum
    inaktiv
    Klingt philosophisch nach Thoreau und "Life in the Woods" - in der heutigen Überflussgesellschaft, die leider wenig materiell und immateriell dauerhafte Werte schafft, verständlich

Ähnliche Themen

  1. Windelleidenschaft ab dem 16. JH
    Von saltor im Forum Windelforum
    Antworten: 32
    Letzter Beitrag: 07.09.2009, 23:25

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
This website uses cookies
We use cookies to store session information to facilitate remembering your login information, to allow you to save website preferences, to personalise content and ads, to provide social media features and to analyse our traffic. We also share information about your use of our site with our social media, advertising and analytics partners.