AB / AC sein! Oder der Schrei nach Liebe und Geborgenheit!!!
Hallo Ihr Lieben,
Ich möchte hiermal eine Frage in den Raum stellen! Wer von Euch hat sich auch schon oft die Frage gestellt,ob das Kleine innere Ich und das leben als AB/ AC nicht ein stiller Schrei nach Liebe und Geborgenheit ist???
Ich denke das wir es schön finden ein AB oder AC zu sein,ist doch indirekt ein Schrei nach Liebe und Geborgenheit die wir in unserer Kindheit nicht bekommen haben oder eben nicht in ausreichender Menge! Ich glaube jedes ABchen oder adult Child hat doch irgendwo ein Defizit nach Liebe Geborgenheit und Verstanden zu werden.Ich würde von mir nicht behaupten das ich es in meiner Kindheit nicht bekommen habe ,aber eben nicht genug! Sondst würde ich es nicht so lieben wenn ich mich alls ABchen in die Welt eines kleinen Jungen zurückziehe der etwa 2 1/2 bis 3 Jahre ist!
Wenn ich mit meinem Daddy die kleine Kindliche Welt entdecken darf ist es etwas wunderbares und etwas geborgenes ,ein Schrei nach liebe und Geborgenheit eben ! :ja: das was ich als Kind zuwenig genießen durfte oder eben zu kurz!
Wie seht Ihr das bei Euch? wenn Ihr AB / AC seit und in eurer kleinen Welt das kleine Ich lebt.,Wie sind da Eure Gefühlen und Gedanken,denkt Ihr da oft an früher als ihr noch klein und behütet ward, oder eben an bestimmte Momente von damals???
Schreibt mal Eure Erfahrungen und Eindrücke!!!!! ;)
LG Matzebaby :baby003:
RE: AB / AC sein! Oder der Schrei nach Liebe und Geborgenheit!!!
Hallo zusammen,
also ich für mich kann, nein muss sagen das es bei mir nicht an fehlender Liebe und Geborgenheit in meiner Kindheit fehlte oder fehlt.
Warum und wieso ich wieder Klein sein möchte liegt eher daran an vielen schönen Erinnerungen und daran alles rings um mich vergessen zu können. Jahre lang habe ich gedacht ich wäre der einzige der Fläschien und Schnuller mag und dachte ich sei nicht normal (so wie ich das schon sehr oft geschrieben und gesagt habe). Erst auf der WF letztes Jahr bin ich sozusagen aufgetaut und lasse das kleine innere raus und akzeptiere es so und was soll ich sagen oder wie soll ich das beschreiben es geht mir besser (Psychisch gesehn) besser denn je.
Und ja ich sehe es genau so das die Kindheit viiiiiiiiel zu kurz war leider. Vieleicht versuche ich das auch nun nach zu holen? Ich weis es nicht genau. Vieleicht kann ich irgendwann das ganze besser beantworten. Die Eindrücke die ich auf meiner ersten WF letzten Jahres erleben durfte werde ich NIE vergessen und zählen zu den schönsten die ich je erleben durfte.
Erfahrungen kann ich noch schlecht beschreiben und lass sie lieber weg weil ich das AB erst zu kurz Auselbe.
Gruß
racer
RE: AB / AC sein! Oder der Schrei nach Liebe und Geborgenheit!!!
Ich weiß nicht, ob nicht die allermeisten Menschen sich nach Liebe und Geborgenheit sehnen. Ich denke manchmal, AB/AC-Sein auf so einer regressiven Ebene ist eher die Suche nach Menschen, denen man unumschränkt vertrauen kann und bei denen man sich erhofft, dass sich niemals etwas am Beziehungsstatus verändern wird. Genauso wie man es als Kind vielleicht mit seinen Eltern erlebt hat.
Davon abgesehen glaube ich, dass man durchaus durch die Eltern (objektiv) genug Liebe bekommen kann, aber auf Grund der persönlichen Disposition (subjektiv) das Gefühl hat, nicht genug Liebe zu bekommen. Das ist vielleicht ein wichtiger Aspekt, mit dem man sich selbst verstehen kann, ohne die eigenen Eltern für das eigene AB-Sein verantwortlich machen zu müssen, wenn es dafür eigentlich keinen Grund gibt ;)
RE: AB / AC sein! Oder der Schrei nach Liebe und Geborgenheit!!!
Meine etwas länger gewordene Antwort:
Zitat:
Original von Jona Windeltiger
Ich weiß nicht, ob nicht die allermeisten Menschen sich nach Liebe und Geborgenheit sehnen. Ich denke manchmal, AB/AC-Sein auf so einer regressiven Ebene ist eher die Suche nach Menschen, denen man unumschränkt vertrauen kann und bei denen man sich erhofft, dass sich niemals etwas am Beziehungsstatus verändern wird. Genauso wie man es als Kind vielleicht mit seinen Eltern erlebt hat.
Das was du beschreibst wäre eine sicherer Bindung, die jemand als Kind erlebt hat Zum Glück erleben dies auch einige.
Viele erleben aber unsichere Bindungen. Eine sichere Bindung - eine Bindung des Kindes zur Hauptbezugsperson, die liebevoll, respektvoll und vertraunesvoll ist, lässt das Kind nicht am Beziehungstatus festhalten sondern macht es frei im Kopf. Frei für die Dinge die es zu entdecken gilt, zu spielen zu lernen, ohne dass es einen großen Teil seines Denkens mit seiner Beziehung zur Bezungsperson aufwenden muss. Und umgekehrt. Dann erlebt es auch später sein ganzes Leben als etwas was zu bewerkstelligen ist, weil Liebe und Vertrauen und Hoffung in ihm angelegt wurde.
Menschen mit unsicherer Bindung im Kindesalter zur Hauptbezugsperson müssen erst wieder lernen zu lieben und zu vertrauen ohne zu zerdenken. Hier finde ich immer noch, dass AB-Sein ein guter Weg dazu ist. Natürlich kann man das nicht forcieren, das ist in jemand als Möglichkeit angelegt oder nicht.
Man kann das auch schaffen, in dem man lernt die Realität nicht ständig durch endlos Gedankenschleifen kontrollieren zu wollen - was als hilfloses Kind tun musste um sich Wege in und aus einer unsicheren Bindung hinaus zu schaffen. Im AB-Spiel passiert das ja bewusst. Man gibt die Kontrolle auf und gibt sich hin, der Situation, dem Spiel und dem erwachsenen Partner der aufpasst und dem man vertraut. Im besten Falle.
Zitat:
Davon abgesehen glaube ich, dass man durchaus durch die Eltern (objektiv) genug Liebe bekommen kann, aber auf Grund der persönlichen Disposition (subjektiv) das Gefühl hat, nicht genug Liebe zu bekommen. Das ist vielleicht ein wichtiger Aspekt, mit dem man sich selbst verstehen kann, ohne die eigenen Eltern für das eigene AB-Sein verantwortlich machen zu müssen, wenn es dafür eigentlich keinen Grund gibt ;)
Wozu es "eigentlich" keine Grund gibt, muss jeder für sich entscheiden, finde ich. Es gibt nicht objektiv genug oder zu wenig Liebe & Vertrauen. Es gibt ein Urvertrauen dass in jemand angelegt wird oder nicht. Es geht auch nicht um Schuldzuweisungen. Die sollte man als erstes loslassen können. Und wirklich NEIN - ein hilfoses Kind, das nun nicht gerade mit einer Wahrnehmungstörung geboren wurde ist seinen Eltern ausgesetzt. Entweder können sie liebevoll, respektvoll und vor allem angemessen auf die Regungen des Kindes eingehen und eine sichere Bindung herstellen, oder sie können es nicht. Dazu braucht es auch keine großen Dramen, schlimmen Mißbrauch o.ä. Es reicht z.B. eine etwas überängstliche Mutter bzw. Bezugsperson. Das Kind nimmt seine Umwelt ja in den ersten Jahren vor allem durch seine Bezugsperson wahr - spiegelt diese ihm nun ständig, dass da eine gewisse Bedrohung ist, eine existentielle Grundbedrohung, weil das nun mal ihre vielleicht leicht depressive oder einfach ängstlich-vorsichtige Lebenseinstellung ist, aktiviert das Kind das Bindungssystem und erhält wiederum Angst als Antwort.
Wenn es selbst dann eine andere Einstellung hat, ist es immer noch nicht davon befreit viel Zeit mit dem Nachdenken, gedanklichen Kontrollieren der Bindung zu der z.B. verunsicherten Mutter herzustellen.
Insofern hat niemand Schuld. Die Menschheit wäre vielleicht schon ausgestorben, wenn jeder eine Idee von Bindungstheorien hätte. Und es ist auch nicht so, dass das gleich Krankheitsbilder sind oder werden. Aber es kann ein Stück Arbeit für einen erwachsenen Menschen bedeuten Liebesbeziehungen vertrauensvoll, respektvoll und liebevoll zu erleben. Und nicht unsicher und u.a. belastend.
Der Unterschied in der moderen Verhaltenstherapie liegt darin, dass man nicht nur die Art der Bindung feststellen kann und dann die Menschen mit diesem Wissen alleine lässt - das führt dann zu der Aussage "ach, wird schon an dir gelegen haben, was sollen die Schuldzuweisungen" sondern man kann solche Dinge wirklich "nachholen" bzw. später erlernen.