Erfahrungsbericht - Krankenhausaufenthalt
Hallo ihr Lieben!
Passend zu meinem Thread im Kummerkästchen "Krankenhausaufenthalt als Inko" möchte ich euch hier meine Erfahrungen zu besagten Aufenthalt mitteilen.
Dafür gibt es zwei Gründe:
1. Ihr habt mir viel Mut zugesprochen, weshalb ich meine Erfahrungen mit euch teilen möchte
2. Vielleicht ist irgendwann oder auch jetzt schon jemand im Forum unterwegs, der genau wie ich vor solchen Situationen mehr oder weniger Angst hat. Diese Person, so hoffe ich, kann dann von meinen Erfahrungen profitieren.
Los geht's!
Am Tag der stationären Aufnahme marschierte ich, nervös bis über beide Ohren, zur vereinbarten Zeit in die Klinik zum Aufnahmeschalter. Nach einer gefühlten Ewigkeit (in Wirklichkeit waren es max. 30 Minuten) war ich endlich angemeldet und der Weg zur Station wurde mir erklärt. Naja, ich wäre ja nicht die Windelfee, wenn ich sofort die richtige Station erwischt hätte. So stand ich vor einem Schwesternstützpunkt - leider dem Falschen. Die Damen waren aber so nett mich weiterzuleiten.
Endlich auf der richtigen Station angekommen, wurde mir gleich mein Zuhause für die nächsten Tage gezeigt.
Danach zog ich mich um und wickelte mich frisch. Zum Wickeln bevorzugte ich statt dem Bett, das Bad! Dieses konnte ich abschließen - die Zimmertür wie in Krankenhäusern üblich, nicht! Ich habe festgestellt, dass man auch unter einer Jogginghose keine Windel erkennt.
Kurz darauf kam auch schon das Mittagessen.
Nachmittags dann kam der Pfleger wieder in mein Zimmer und ich nutzte meine Gelegenheit. Vermutlich mit hochrotem Kopf fragte ich, ob ich ihm etwas anvertrauen dürfte. Sehr diskret schloss er sofort die Tür und setzte sich dann zu mir. Ich erklärte ihm, dass ich ein Inkontinenzproblem hätte, mich aber während des Aufenthalts selbst versorge und auch alles mit hätte. Er stellte dann vorsichtig noch ein paar Fragen über die Form der Inko, Abklärung und über meine Gegenmaßnahmen (Beckenboden, Blasentraining).
Ich wurde noch informiert, dass er es in meinem Akt vermerkt und das war's.
Der restliche Nachmittag und Abend verlief ruhig. Die erste Nacht dann umso unruhiger. Im Schlafanzug war die Windel dann umso deutlicher sichtbar und die Unsicherheit bez. Auslaufen begleitete mich in den Schlaf. Ich wollte ja nicht das Krankenhausbett nass machen.
Am nächsten Tag war das Bett trocken, ich schon viel gelassener und selbst mein Besuch hat die Windel nicht erkannt. Folglich verlief die zweite Nacht auch deutlich besser und ich schlief wie ein Baby. Am Morgen wurde ich leider, ebenfalls wie in Krankenhäusern üblich, sehr früh geweckt. War in dem Fall aber egal. Ich ging sofort duschen, frühstückte und freute mich wie ein Schneekönig in wenigen Stunden entlassen zu werden. Ach ja, eins noch: Die benutzten Windeln verpackte ich gut in Müllsäcken und entsorgte sie im Mülleimer meines Zimmers.
Die Inko und die damit verbundenen Windeln wurden während meines gesamten Aufenthalts nicht mehr angesprochen. Im Nachhinein betrachtet war meine Nervösität völlig unbegründet, denn das Personal geht wirklich professionell und diskret mit, für mich als Betroffene, heiklen Themen um. Durch die erhaltene Diagnose stehen mir möglicherweise noch mehr Aufenthalte bevor. Aber jetzt weis ich, die Inko ist dabei wirklich das kleinste Problem! :)
AW: Erfahrungsbericht - Krankenhausaufenthalt
Deine Krankenhauserfahrung kann in bestätigen. Man sagt es einfach, macht drauf aufmerksam, wenn man sich selbst versorgt oder lässt sich die Hilfsmittel vom Krankenhaus geben. Das ist auch kein Problem. Es wird normal in der Akte vermerkt - das ist Vorschrift. Alles darüber hinaus regt dort niemanden auf und selbst bei Untersuchungen oder Therapien kommen alle Beteiligten mit dem Umstand "Windel" gut klar. Ich hab sogar schon erlebt, dass man mir in einem Mehrbettzimmer einen Paravent hingestellt hat, um meine Privatsphäre besser schützen zu können. Wer Windeln im Stehen anziehen kann (was ganz einfach ist), der kommt auch mit einem normalen Badezimmer im Krankenhaus klar.
AW: Erfahrungsbericht - Krankenhausaufenthalt
Hallo @Windelfee,
Zum Thema Windeln im Krankenhaus habe ich zwar keine Erfahrung, aber in den letzter Jahren musste ich auch einige Male rein.
Im Krankenhaus ist es, wie oft im Leben: So wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück.
Ich freue mich sehr, dass der Aufenthalt eine positive (Windel)Erfahrung wurde!!!! Das Leben braucht viel mehr Happy Ends!
SG
AW: Erfahrungsbericht - Krankenhausaufenthalt
Ich kann die Erfahrung von Windelfee im Krankenhaus wiederholen. Ich habe viel Zeit im Krankenhaus verbracht und hatte nie Probleme mit meiner Inkontinenz. Alle Krankenschwestern und Ärzte waren sehr professionell und verständnisvoll.
AW: Erfahrungsbericht - Krankenhausaufenthalt
ja. ich war auch im KH. da ich 24/7 windel und gh trage habe ich die schwestern gleich informiert und auch erklärt, dass ich selbstversorger bin. einmal kam die frage warum ich eine gh drüber trage. hab ich gesagt weil ich sicher gehen will und nicht unnötig mehr nassnmachen will. dafür sogar lob bekommen.
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Langweilig!!!!!!!!!!!!!!!!!
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@tobi1972: Das einzig langweilige ist Dein Kommentar.
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Zitat:
Zitat von
Jen60210
Ich kann die Erfahrung von Windelfee im Krankenhaus wiederholen. Ich habe viel Zeit im Krankenhaus verbracht und hatte nie Probleme mit meiner Inkontinenz. Alle Krankenschwestern und Ärzte waren sehr professionell und verständnisvoll.
Auch ich habe immer gleich bei der Aufnahme meine Inkontinenz angesprochen.
Habe ebenfalls niemals negative Erfahrungen damit gemacht. :)
Und wie Jona schon schrieb: Wie man in den Wald hineinruft... ;)
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Ich wage es mal, als nicht - DL hier meine Meinung zu posten, darf ich doch - oder!?
Grundsätzlich sei doch festzustellen, daß Menschen, die eine stationäre Einweisung erhalten, krank sind! Das bedeutet, daß sie in irgendeiner Weise auf Hilfe/Hilfsmittel angewiesen sind. Wenn eine Inkontinenz vorliegt, hat das i.d.R. also medizinische Gründe und wenn dann Inkontinenzmaterialien erforderlich sind, ist es das Normalste der Welt! Die Personale werden froh sein, diese Materialien im Bedarfsfall einsetzen zu können, da es für sie eine wesentliche Arbeitserleichterung ist. Warum also sollte sich der Patient deswegen schämen?
Ich hatte kürzlich eine Darm - OP und benötigte vorübergehend auch entspr. Hilfsmittel - und wenn es nur so ein Slip war! Das hatte man mir angeboten und ich hatte es dankend angenommen. Es war einfach "normal" und ich hatte ein gewisses Sicherheitsgefühl.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn es KEINE Indikation für Inkontinenzmaterialien gibt, man aber als DL nicht darauf verzichten kann/will! An dieser Stelle kommt jetzt das, was ich nicht so ganz verstehe - Ihr könnt mich ja aufklären! Ich verstehe das so, daß man als DL Windeln trägt, weil es einem gefällt, ohne daß eine Notwendigkeit besteht. Sollte es da nicht möglich sein, einen KH - Aufenthalt, welcher keine Sekunde länger dauert, als nötig, mal ohne Windeln zu überstehen!? Meist sind es doch nur wenige Tage! Sicher wird das dann keinen Spaß machen! Aber ist das wirklich ein Problem?
Beim Nuckeln z.B. ist es anders! Da besteht meist eine Gewöhnung und man braucht es, es besteht ein Saugbedürfnis, welches befriedigt werden muß! Ich hatte es dahingehend während der 14 d nicht einfach, konnte nur wenig nuckeln und das auch nur ganz heimlich. Entsprechend besch... habe ich geschlafen!
Als DL hat man sogar noch den Vorteil, daß man den Gebrauch von Windeln trotz nicht bestehender mediz. Indikation vielleicht noch irgendwie "verkauft" bekommt! Aber nuckeln? Da habt Ihr es doch noch relativ leicht!
AW: Erfahrungsbericht - Krankenhausaufenthalt
Auch ich habe mit meiner Inko im Krankenhaus bisher gute Erfahrungen gemacht.
Das Pflegepersonal geht problemlos damit um, da es in meiner Krankenakte vermerkt ist und wickelt einen auch professionell, wenn man sich nach Operationen nicht selbst bewegen kann und darf. Ich habe auch immer meinen eigenen Windelvorrat mit.
Es gibt neuerdings aber ein großes ABER in der Klinik:
Ich als Rollstuhlfahrer komme meistens auf die Querschnittsstation einer großen Klinik.
Die Ärzte dort vertreten mittlerweile die Auffassung, das Windeln aufgrund von Dekubitusgefahr und Gefahr von Wundsein vollkommen unpassend sind.
Deshalb sollen Windeln durch ein abgestimmtes Toilettentraining abtrainiert werden, d.h. ich soll was die Blase betrifft katheterisieren und was den Darm betrifft jeden zweiten Tag mit einem Einlauf (FrekaClyss) den Darm komplett reinigen lassen bis sich der Körper daran gewöhnt.
Bei dieser beschämenden Prozedur liegt man dann den halben Nachmittag splitterfasernackt vor dem Zimmerkollegen auf dem Bett und muss abwarten bis alles raus ist. Ich lehne das jedoch ab und werde mir deswegen bestimmt noch einigen Ärger einhandeln.
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Zitat:
Zitat von
FuldaTiger
Bei dieser beschämenden Prozedur liegt man dann den halben Nachmittag splitterfasernackt vor dem Zimmerkollegen auf dem Bett und muss abwarten bis alles raus ist. Ich lehne das jedoch ab und werde mir deswegen bestimmt noch einigen Ärger einhandeln.
Lass dir so etwas bloß nicht gefallen, bei mir haben sie gar keine andere Wahl als die windel, bei mir passt kein Katheter rein, die Harnröhre ist zu eng.
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Moin Schnulliboy,
ich trage seit mehreren Jahren als DL und AB ununterbrochen Windeln.
Ob nun Stoffwindeln mit Gummihose in der Nacht oder Einweg am Tag.
Ohne Windel, ich habe es für wenige Stunden versucht und auch mit dünner Windelin der Nacht.
Es geht nicht mehr ohne Windel, ich bekomme so wie Du ohne Schnuller nachts kein Auge zu und schlafe ohne sicheres Paket schlecht.
Wenn ich am Tag zu dünn gewickelt bin, fühle ich mit total unsicher.
Also wenn ich ins Krankenhaus muss, dann auf keinen fall ohne Windel, dass würde mich total verunsichern und könnte nicht Schlafen.
Dann sage ich der Aufnahme lieber gleich ich brauche Windeln und habe meine eigenen dabei.
Bei der Genesung darf die Seele nicht vernachläßigt werden, also Schnuliboy, stehe zu Deinem Schnuller und benutze den halt beim nächsten KH Aufenthalt.
Übrigends auch ein Teddy kommt mit, ohne Teddy kann ich auch nicht Schlafen.
AW: Erfahrungsbericht - Krankenhausaufenthalt
Hallo Gunter,
haben lange nichts von einander gehört! Vielen Dank für Deinen Post!
Das hätte ich so nicht gedacht, daß es da auch eine - sagen wir mal - psychische Abhängigkeit geben kann! Das erklärt natürlich einiges!
LG nach HH und alle!
AW: Erfahrungsbericht - Krankenhausaufenthalt
Zitat:
Zitat von
schnulliboy
Etwas anderes ist es natürlich, wenn es KEINE Indikation für Inkontinenzmaterialien gibt, man aber als DL nicht darauf verzichten kann/will! An dieser Stelle kommt jetzt das, was ich nicht so ganz verstehe - Ihr könnt mich ja aufklären! Ich verstehe das so, daß man als DL Windeln trägt, weil es einem gefällt, ohne daß eine Notwendigkeit besteht. Sollte es da nicht möglich sein, einen KH - Aufenthalt, welcher keine Sekunde länger dauert, als nötig, mal ohne Windeln zu überstehen!? Meist sind es doch nur wenige Tage! Sicher wird das dann keinen Spaß machen! Aber ist das wirklich ein Problem?
Hi Schnulliboy
Nun ja, wie bereits gesagt wurde, können auch Windeln wirklich zur echten "Sucht" werden, dass man gar nicht mehr darauf verzichten will oder gar kann. Bei meinem 2wöchigen Krankenhausaufenthalt versuchte ich es erst stellte dann aber rasch fest, dass meine Seele sich nicht erholen konnte. Nach meiner OP (mir wurde ein externer Fixateur angebracht) konnte ich nur noch das Krankenhemd vom Spital tragen, also keine Unterwäsche, was mir nicht angenehm war. So wurde ich zuerst mit einer Vorlage versorgt, was natürlich nichts gebracht hatte. Halb lachend bot mir dann die Pflegefachfrau eine Windel zum kleben an, wohl mehr im Scherz. Zuerst stellte ich mich unwissend und als sie mit einem riesen Ding von Windel neben dem Bett stand schaute ich etwas kritisch. Ich glaub die hat eine XL-Windel rausgesucht um mich zu schockieren. Inzwischen hatte ich mich gefasst und bat um eine Grösse S oder M. Und so kam ich ganz normal zu meiner Windelverpackung und konnte mich nicht nur körperlich sondern auch seelisch wieder etwas erholen. Und das ist wirklich so passiert. Und das Pflegepersonal hat damit echt keine Mühe, die sind sich den Umgang mit Windeln mehr gewohnt als wir denken.
Grüsschen Tanja
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Das war bei mir - wie bei allen anderen auch - vollkommen problemlos ... der Pfleger hat mich routinemäßig beim Aufnahmegespräch eh gefragt, ob's hinsichtlich Harndrang bzw. Toilettengängen irgendwelche Einschränkungen gibt und wollte sein Kreuzchen schon bei "nein" machen 😅 (ich war wegen der Schulter dort und vor der OP ja insgesamt fit und mobil) ... Ich habe ihm dann gesagt, dass ich Windeln brauche und meine eigenen dabei habe, dann war das vollkommen ok - er hat den Schrank trotzdem aufgefüllt mit dem Hinweis, mich dort bei Bedarf bedienen zu können. Nach der OP konnte ich mich aber nur sehr eingeschränkt und mit Schmerzen bewegen, deshalb wurde mir bei den Windeln immer geholfen ... im Krankenhaus (und sonst übrigens auch überall!!) also völlig normal!