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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Gesellschaft um uns herum und deren "Aberglaube"



SaphirWolf
10.02.2014, 08:54
Schreibe hier mal wieder was :) ;)
In den letzten Tagen ist mir die Frage wieder gekommen und ich versuche gerade zu erörtern warum dies so ist.
In unserer aktuellen Gesellschaft ist die Unterscheidung zwischen den zwei Geschlechtern extrem verankert. Wie oft hört man doch, das ist typisch Mann, das typisch Frau...
Personen werden, ob sie es wollen oder nicht in diese Rollen gequetscht; weicht etwas ab ist das gleich extrem verpönt. Aber warum..?
In den vergangenen Jahren hat sich die Rolle der Frau extra verändert, die der Männer ist dagegen großteils gleich geblieben.
Wenn eine Frau mit weiteren Hosen ,nem nicht Figurbetonten Shirt oder kurzen Haaren, herumläuft ist das ganz normal und keinem fällt das weiter auf. Das gleiche trifft zu, wenn sie sich jetzt nen (früher noch) typisch männlichen job entscheidet.
Warum ist das dann bei Männern anderst?
Verhält der sich nicht maskulin wird er gleich als "Schwuchtel" abgestempelt, doof von der Seite angeschaut oder sogar belächelt.
Für alle, die sich zwischen den Geschlechtern fühlen ist das eine extreme Belastung...
Warum kann ich nicht auch mit einem Rock in der Öffentlichkeit herumlaufen? Frauen "dürfen" doch auch Hosen tragen...
(und bevor jetzt hier jemand kommt: "Aber dann will ich auch mit Windeln etc. draußen sein dürfen". Für mich und auch vielen anderen ist dies absolut nichts sexuelles...)
Stimmt, da Fällt mir ein: Warum denken das eigentlich so viele da draußen, dass wenn ein Mann gerne auch mal nen Rock etc. tragen möchte, dass dies aus sexuellen gründen so ist? Klar gibt es da auch viele, die dies aus eben genau diesen sexuellen Anreiz machen, aber eben noch lange nicht alle.....

:(

Plueschbaby
10.02.2014, 10:56
Hallo,
Vielleicht haben die Feministen wenigst wirklich eines Geschafft, dass die bei Männer Röcke und Kleider ablehnen, nicht mehr mit selben stärke Fordern das Frauen keine Hosen tragen dürfen.
Wahr ist aber wohl das ihn Angst macht wenn sich jetzt jemand mit den Frau identifiziert und nicht mehr den Starken, dominanten Beschützer gibt. Wobei ja immer heißt das die durchschnittliche Frau eben ja starke Schulter such.
Teil weise habe ja auch Gefühl das Frau in Hosen auch sich ein Verhalten zulegen dass den männlich Geschlecht zugeschrieben wird.
Andrea(s)

grey
10.02.2014, 11:05
o.k...

Männer in Röcken, aus altem Brauchtum, fallen mir spontan nur eine Kategorie ein.

Schotten.

an sonsten, sind Männer in Röcken sicher immer noch schwer in der Minderheit. Ob es daran liegt dass man sie für " Schwuchteln" abstempelt?

Ich weiß nicht. Ich glaube es käme auf das Gesamtbild an. Wenn ein gestandener Kerl ( kräftiger Schrank) mit masukilenem Charme, bzw starker Ausstrahlung, Selbstbewusstsein in Rock auftreten würde, würde ich eher an extrovertierter Androgyne tippen, jemand der so ein bischen flippig daher kommt, metrosexueller Typ eben, vielleicht auch extra etwas " anders". DAzu müsste aber ebn die Ausstrahlung passen, also selbstbewusst, locker..

Wenn das restliche Auftreten gesamt dann auch noch femininer zurückhaltender, vielleicht ruhiger wirkt, ( heißt aber nicht ohne Selbstbewusstsein. DAs musss bei beiden Fällen da sein) wäre für mich der Gedanke an schwul schon naheliegender. Wobei ich damit natülich auch hinfallen könnte, mit diesem Eindruck.

Auffällig fänd ich es aber in jedem Fall. Wie es rüberkommt ( angenehm anders oder eher etwas fehl am Platz) , wäre auch wieder eine SAche der Ausstrahlung.

Also Kleidung, hier der Rock für den Mann sicher noch extravagant für die einen, oder eben gezielt etwas anders für die anderen, warum auch immer, aber auf jeden FAll speziell.

In Kleidungsstil und Mode hat sich die Frau deutlich " emanzipiert" ( witziges Wort wenn es um Frauen-/ Männerrollen Verständnis geht )

Was die Sache mit den Jobs angeht, so widerspreche ich dir hier einfach mal, ich behaupte Männer in Frauenjobs tuen sich mit ihrer Anerkennung immer noch leichter, als Frauen in typischen Männerjobs. Obwohl ich so manches " Frauenrechtsgedöhns" ( entschuldigung für den absichtlich etwas provokant gewählten Ausdruck) doch für etwas übertrieben halte, eine festgesetzte Frauenquote etwa, glaube ich das insgesamt doch so, dass es Faruen in Männerberufen immer noch schwieriger haben als umgekehrt. Das das so ist, hat übrigens auch viel mit konservativen Frauenrollen Verständnis vom Kinder hütenden Heimchen zu tun.

zum Thema "Gedöhns":

Die Frauenquote als bsp., stärkt zwar die Rechte der Frau auf dem Arbeitsmarkt, suggeriert jedoch auch ein Stück das Bild, sie sind angestsellt, um der gesellschaftlichen Moral von " Frauenquote" zu entsprechen. Oder, ein Betrieb MÜSSE das jetz so machen. Im Idealfall, sollte jeglicher Posten von einem Mittarbeiter, oder einer Mitarbeiterin belegt werden, die/ der fachlich kompent dafür ausgewählt wurde, völlig unabhängig von jeweilligen Geschlecht und damit verbunden frei von irgendeiner Mitarbeiter Geschlechter Quote.

Dass die Praxis anders aussieht, räume ich ein, aber ein MUSS, oder ein " moralisches ungeschriebenes Gesetz" Frauen in höheren Positionen nur einer bestimmten Quote wegen berücksichtigt einzustellen halte ich trotzdem für die falsche Lösung. Damit überzeuge ich auch nicht von innen heraus, damit interveniere ich lediglich als Regulator von außen hinein, wenn ich solch eine Quote auferlege. DArum Gedöhns, das Problem ist da, aber für mich nur eine " Notlösung".

Eine Kultur völlig frei von Frauen- Männerrollen Gedanken bekommst du aber nicht, da sie einfach unterschiedlich sind. Nicht ihr Wert ist es, sie sind es. Es sollte sich jedoch nicht auf en gesellschaftlihen oder berufsständischen Wert niederschlagen, hier geht es eher um persönliche Unterschiedmerkmale. Frauen und Männer als Individuen. Nur bis dahin brauchen wir wohl noch eine Weile.

Also in deinem FAlle, manchen Männer steht auch ein androgynes Auftreten , manchen Frauen der straffe, taffe Hosenanzug ganz gut, oder umgekehrt.

Luci
10.02.2014, 11:15
Huhu,
ich find interessant, dass du das schreibst, denn genau das hab ich die Tage beobachtet. Naja, ich wohne in London und da sieht man ja mehr "kuriose" Menschen als in einer normales Kleinstadt. Ich hab also gesehen wie ein junger Mann (so mitte 20) mit Rock und Lippenstift in der U-Bahn saß. In Hörweite waren auch 2 deutsche Mädels (Touristen) die sich köstlich darüber amüsiert haben wie ein Kerl sowas tragen kann...
Ich find das Schade, denn es ist wirklich sehr mutig dazu zu stehen und das auch in der Öffentlichkeit durchzuziehen!
Ich glaube, dass dieses Bild von "schwuchtel" etc. daher kommt, dass es modisch so gar nicht akzeptiert ist, als Mann einen Rock zu tragen. Wenn jetzt ein berühmter Designer daherkommen würde und den Trend Rock für den Mann anregen würde, könnte sich das Bild wahrscheinlich ändern, aber so eher nicht.
Noch etwas: Wenn man sich als Mädchen nicht 100%ig weiblich verhält, kurze Haare hat und dann noch eher einen männlichen Kleidungsstil wird man auch schnell als "Lesbe" abgestempelt...Das ist also nicht nur bei Männern so.

In diesem Sinne,
Liebe Grüße von Luci

Pampersfuchs
10.02.2014, 11:40
Also ich habe selbst ein paar feminie Züge in mir...

Ich koche gerne und spiele hier zuhause auch gern mal den Hausmann. In meinem Zimer hängen Federboas an der und früher mit 20 hatte ich weite Schlaghosen und enge T-Shirts an, da wog ich 25 Kilo weniger als heut und ich mochte schon damals gern so Musik der "Bee Gees". Auch schlaf ich Nachts gern mit einem Plüschtier und hab generell sehr viele davon und ich stehe auf, wie man sagt schwule Farben: Pink oder Lila...

Da wurde ich schonmal von einigen als schwul verdächtigt...

Typisch Mann, typisch Frau, das ist Schubladendenken, finde ich. Gerade in der heutigen Zeit.

Es gibt Frauen, die repaieren gern Autos und Männer, die gern Stricken, das kenne ich alles nur zu gut.

Sogesehen: Lasst die Leute reden...

naplov1983
10.02.2014, 18:20
Dazu eine norddeutsche regionale Tageszeitung (Titel gibts per PN) am Freitag, 7.2.14:


Schottische Momente in Rio
In Brasilien ist es zurzeit heiß. Sehr heiß. [...] Ein schwitzender Verwaltungsangestellter in Rio de Janeiro hatte die zündende Idee: André Amaral Silva erschien im Rock zur Arbeit. Den hatte sich der 41-Jährige von seiner Frau geliehen. Der Pförtner versuchte, den Möchtegern-Schotten auszubremsen, doch der Chefmanager entschied: Das Tragen von Röcken ist erlaubt. Silva fand so viel Fefallen am luftigen Beinkleid, dass er es behalten will. [...]


edit:
@ Pampersfuchs:

Lass die Leute reden und hör ihnen nicht zu
Die meisten Leute haben ja nichts Besseres zu tun
Lass die Leute reden, bei Tag und auch bei Nacht
Lass die Leute reden - das haben die immer schon gemacht

Die Ärzte - Lasse redn