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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sterbehilfe nach Geschlechtsumwandlung



klopfer
02.10.2013, 17:26
Ich war doch ganz schön geschockt, als ich folgenden Artikel gelesen habe. Ich finde es ganz schön heftig, wenn man so leidet, dass einem nicht mal eine ga-OP helfen kann und man dann keinen anderen Ausweg sieht.
Und gleichzeitig kommt es mir irgendwie auch feige vor, wegen sowas den Notausgang zu wählen.
manche würden das sicher als Warnung vor ner OP verstehen -ich würde eher sagen, es zeigt. Eine OP ist nicjht die Lösung aller Genderprobleme.

Irgendwie macht mich das ganze ziemlich sprachlos...

http://kuerzer.de/FwOeWLncv

Edit: hier noch ein Artikel dazu: http://sz.de/1.1785556

janbaby
02.10.2013, 17:40
Kuckuck,

Als ich die Überschrift las, dachte ich: Adria is back!

Hoffentlich nimmt sie das nicht als Inspiration auf.

@Adria: Ich freu mich schon auf dein Comeback!

Gruß
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

Little Elly
02.10.2013, 18:55
es handelt sich hierbei um FRAU ZU MANN!!!
da muss ich dazu sagen,dass dort die OP methoden eh kaum ausgereift sind un in DE soweit ich weiß auch nur 2 von den krankenkassen gute anerkannte ärzte tätig sind,wer als transmann aber was ordentliches haben will fährt eh nach USA oder Großbritantien soweit ich dies mal mitbekam.. gibt zwar auch genug die nach frankfurt und münchen fahren,diese sind aber alles andere als glücklich,weil die wenigsten damit wirklich funktion haben und die nerven zu unsensibel sind....

bei transfrauen isses aber um vieles einfacher,weil ich sage mir immer "umbau" ist einfacher als "dranbauen!" ... um es mal im stammtisch deutsch auszudrücken^^

aber was die sterbehilfe nun mit der gaOP zu tun hat bleibt mir nen großes rätsel :/
weil da muss dann vorher schon was nicht gestimmt haben,wie bei so manch anderen transpersonen auch!

ich kann nur immer wieder sagen,ich bin fröhlich und happy über meinen weg und stolz drauf,dass ich soweit gekommen bin :)
und den weg noch weiter gehen kann mit meiner partnerin an meiner seite (folgt evtl noch ne brust OP und "kehlkopf abschleifen lassen" OP).

sebastian85
02.10.2013, 19:22
Ist doch egal ob der weg von frau zu mann ging oder umgekehrt.
Und sterbehilfe finde ich sehr übertrieben.

BabyNils
02.10.2013, 19:54
Heftig wirklich Heftig. Na ja Sterbe Hilfe ist so ein Thema wo man immer Diskutieren kann über das für und wieder und trotzdem gäbe es kein für Beide Meinungen Vertretbares Ergebnis. In bestimmten Fällen bin ich dafür. Mit bestimmte Fälle meine ich das es nichts ein muss das ein Mensch warum auch immer sein Leben in einem vegetativen zustand verbringen muss, wenn ein Mensch nichts mehr aber wirklich nichts mehr machen kann und mit bekommt. Beispiel Koma Patienten die Jahrelang so behandelt werden.

Hm bei Krankheiten kommt halt auch darauf was es genau ist.

Aber sich deswegen weil eine OP nicht das Gewünschte Ergebnis gebracht hat finde ich sehr Übertrieben, das es da so locker zu geht ist schon traurig. Wenn die das noch mal Lockern und noch leichter machen wo ist dann der Punkt wo es nicht mehr Akzeptiert wird? Ich meine ich trage eine Brille darf ich mich deshalb auch dann Umbringen lassen?? Ist es doch eine Körperliche Einschränkung. Na ja wie gut das es in DE noch nicht so Krass weit ist mit der sterbe Hilfe.

Gruß BabyDome:baby003:

janbaby
02.10.2013, 20:45
Kuckuck,
ich habe den Artikel gelesen und kam zu der Überzeugung:
Da ist aber alles schief gelaufen.
Sicher hat die Frau/der Mann das Recht, seinem Leben ein Ende zu bereiten.
Aber das ist das letzte Mittel, das allerletzte Mittel.
Es hätte bestimmt noch andere Möglichkeiten gegeben, das Leben lebenswert zu gestalten.
Mir fiel eine beispielhafte Egozentrik auf, eine Selbstfixierung, ja ein Egoismus.
Hätte dieses Leben nicht noch sinnvoll gelebt werden können?
Hätte diese Mensch das Ziel der Glückseeligkeit, der inneren Ruhe nicht trotz des vermeindlich falschen Körpers erreichen können?
Es gibt tausende Menschen auf der Erde, die sich für andere Menschen aufiopfern und ihnen helfen, ohne Wert auf ihr Geschlecht zu legen.
Gutes kann man in welchem Körper auch immer bewirken, egal ob als Mönch, oder Nonne...
Hier wurde ein Leben verantwortungslos "verworfen", dies wurde auch noch unterstützt.
Ich halte die Sterbehilfe in diesem Fall für falsch.
Es hätte bestimmt andere Wege gegeben, das Leben reich und erfüllt zu machen. Für sich selbst und andere Menschen.
Es gibt so viele Menschen, die für das Leben kämpfen und sich selbst zurück nehmen.
Das sind dann mutige und starke Menschen.
Ich kenne Leute, die totkrank sind und trotzdem für andere da sind, Freude und Mut machen.
Das sind gute und mutige Menschen.
Hier wurde Leben einfach weggeworfen, so als sei es nicht viel wert.
Es kommt mir feige vor.

Gruß
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

huehnerwiese
02.10.2013, 21:11
Hallo mal an alle

Also ich als geprüfter "Depressiver" kann zwar nachvollziehen das es Situationen im Leben gibt,
die einem als unüberwindbar erscheinen, doch wenn ich den Bericht richtig gelesen habe


Der Patient war vor 44 Jahren als Frau geboren worden, wie belgische Medien am Dienstag berichteten. Da er sich in seinem Körper niemals wohlfühlte, ließ er sich zwischen 2009 und 2012 das Geschlecht umwandeln. Die Prozedur brachte die ersehnte Linderung allerdings nicht: Der Mann habe seine Brust als verstümmelt und seinen Penis als Fremdkörper empfunden, heißt es in den Berichten.

Sehe ich eher das es sich hier um eine grundlegende Fehleinschätzung der wirklichen Folgen einer GA handelt.
Wenn der Mensch seit 44 Jahren im falschen Körper wohn und einen solchen Schritt in Erwägung zieht wird das nicht mal eben gemacht.
Da sind Psychologische Sitzungen, Hormontherapie und der gleichen mehr im Vorfeld gelaufen.

Wenn sich der Mensch nach der Operation seiner Brust beraubt und den erwarteten Penis nicht akzeptiert ist der Schritt nicht rückgängig zu machen.
Das hätte vorher klar sein sollen.

Mal so am Rande nachgedacht :nene:

Was die Sterbehilfe angeht gehe ich im weiten Sinne mit BabyDome konform.
was mich stört ist die Tatsache das dieser Mensch erst ja, dann nein und zum Schluss noch Ende sagt.
Das würde ja bedeuten das dieser Wunsch zu sterben in vollem Bewusstsein und mit klarem Sachverstand getroffen wurde.
In dem Bericht ist dennoch deutlich eine psychische Störung zu erkennen.

Ich denke das hier erst einmal die Psyche repariert werden sollte um dann eine so tief einschneidende Entscheidung zu treffen.
Eine einfache Psychotherapie dauert in der Regel 9 bis 12 Monate. hier wurde er sechs Monate begleitet und dann "erledigt".
Wer trifft hier die moralische Entscheidung dass das Leben nicht mehr lebenswert ist?

Bei dem Begriff "Euthanasie" kommt mir einfach alles hoch, meine Oma hatte immer von der o.g. Reinigung durch die NSDAP im WW2 gesprochen und so habe ich zu dieser Begrifflichkeit eine Affinität mit der Menschenverfolgung vor fast 80 Jahren :(

ich versuche gerade mir vorzustellen was Sterbebegleiter von Sterbehelfern unterscheidet.

Für meine moralischen Vorstellungen ist die hier genante Sterbehilfe durch einen Arzt, der den Eid des Hippokrates abgelegt hat, nicht zu vertreten.

Wobei die Abschaltung von lebenserhaltenden Geräten nach einem Hirntod nur einen leblosen Körper nicht weiter lebendig wirken lässt.

ich hoffe das war jetzt nicht zu tiefsinnig.

klopfer
10.10.2013, 19:28
Original von huehnerwiese
Wenn sich der Mensch nach der Operation seiner Brust beraubt und den erwarteten Penis nicht akzeptiert ist der Schritt nicht rückgängig zu machen.
Das hätte vorher klar sein sollen.


Ich glaube, dass war schon klar -aber führte wohl trotz erfolgreicher OP nicht zum gewünschten oder erhofften Ziel.

Die Frage ist, ob das jemanden soweit runterholen kann, dass er sich den Tod wünscht. Das war mir so nicht klar, dass es sowas gibt.

huehnerwiese
11.10.2013, 10:59
Hallo Klopfer

Das sollte kein Vorwurf sein, ich meinte nur das ich in einem solchen Fall
die Risiken auch abgewogen hätte und dann mit meiner Entscheidung leben muss.

Wenn man in tiefe Depressionen fällt, (und die kenne ich persönlich) dann können die einen schon soweit runter holen. Ist es dann aber nicht besser wenn man versucht diesen Menschen aufzubauen.

Das man als Arzt dann sagt: "ok, ich helfe dir dein miserables Leben zu beenden"
das leuchtet mir nicht ein.

Ich kann nur hoffen das der in dem Artikel genannte Patient seinen Frieden gefunden hat, denn auch in einigen Religionen zählt der Freitod zu den Sünden.

inkontienente25
11.10.2013, 14:49
man denke an der verschiedenen robert enke, auch der war schwer depressiv