PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieder normal werden und leben?



Kvetinka
27.07.2011, 16:41
Hi,

ist es nicht besser, wieder normal zu werden? Ich möchte auch mit meinen kassenfinanziertem Dauerfetisch aufhören!

Soll ich bei der Arbeitsvermittlung auch sagen, dass ich wieder ganz normal als Mann vermittelt werden soll? Ich sehe ja schließlich gar nicht wie eine Frau aus und spreche auch wie ein Mann, so gibt es ja nur Irritationen bei Kunden und Kollegen. Eventuell vorher noch mal in der Kleiderkammer vorbeischauen.

LG CJ

DL-Dude
27.07.2011, 18:16
wieso nicht? du musst ja nicht gleich deine Seele verkaufen, aber es gibt Milliarden von Menschen die sich anpassen um ihren Pflichten nachzukommen...
Seit vor paar Jahrzehnten hat die breite Masse solche Wünsche wie Homosexualität und Transsexualität einfach unterdrückt oder geheim gehalten und ist damit auch ganz gut gefahren, obwohl das Phänomen deutlich älter als der Mensch ist, man kann nicht erwarten das sich die Erde in 10 Jahren für 1000 Jahre weiter dreht und einiges wird womöglich nie in der Gesellschaft akzeptiert, das is vielleicht nicht fair, aber man kann sich arrangieren. Willen braucht man aber so oder so, siehe Menschen wie Freddy Mercury und Guido Westerwelle, die wären nicht was sie sind ohne ihren Willen...

Alessia
27.07.2011, 18:35
tu das was für DICH das richtige ist adriaperla und nicht das was andere von dir erwarten oder dir einreden weil wenn du dich NUR für DIE umstellst ohne es wirkllich von dir aus zu wollen endet das meist eh nicht gut!.

also leb dein leben so dass du glücklich bist und damit klar kommst :)

viel erfolg wünsche ich dir.
und evtl wechselst du mal deine/n therapeuten wenn er dich nur fertig macht oder so.

janbaby
27.07.2011, 18:37
Kuckuck,

ich lebe als ganz normales AB. Ich werde das nicht freiwillig ändern.
Alles andere wäre doch nicht normal.

Gruß,
Janbaby :danke: :regenbogen:

Zartbitter
27.07.2011, 21:20
Hallole, Adriaperla!

vielleicht wäre das wirklich eine Idee. Wenn du eine Arbeitsstelle hast, die dich zufrieden macht und bei der du Anerkennung bekommst - ganz gleich ob als MAnn oder Frau - einfach als Kollege, dann bist du vielleicht auch wieder fröhlicher!

hofft Zartbitter

old-dldad
18.08.2011, 11:42
Hallo Adraperla,

ich bin neu hier, daher schreibe ich erst jetzt was zu Deinem Thema.

Als erstes habe ich mich an dem Begriff "normal" gestoßen. Ich glaube, die meisten hier - und auch du - sind so normal wie die anderen Menschen auch. Das nehme zumindest ich für mich in Anspruch, obwohl ich schwul und DL und auch sonst so einiges bin, was die MAsse der Menschen nicht ist.

Kar, wenn DU DICH nicht (mehr) wohlfühlst in Deiner weiblichen Rolle und mit Deinem Fetisch, dann solltest Du es ändern - ABER NUR DANN!

Wenn Du dir aber nicht klar bist, dann lass Dir von einem Profi helfen, denn eine Seele ist ein furchtbar zartes Ding, das ganz leicht verletzt werden kann und dann Dein Leben sehr unglücklich und freudlos macht - ich weiß aus eigener, schlimmer Erfahrung, wovon ich rede.

Ganz liebe Grüße und die besten Wünsche für die richtige Entscheidung!!!!

Arielle
18.08.2011, 12:01
Definiere normal -
ich denke, in deinem Fall wäre es objektiv gesehen
vielleicht wirklich ''besser''.

Allerdings - das Beste ist das, womit du selbst am besten
zurecht kommst und dich wohlfühlst. Das kann das
öffentliche ''Ausleben'' sein, allerdings auch, dass du
dich in Job & co ''normal'' (gesellschaftsdefiniertes normal)
gibst, und deine ''andere Seite'' nur einem Teil offenbarst,
und nicht der gesamten Menschheit.

In diesem Sinne,

alles Liebe

Bongo
18.08.2011, 12:18
adriaperla, wir haben uns ja erst letztes wochenende auf einem wt gesehen, und ich finde nicht, dass du wie ein mann redest. ich finde auch nicht, dass man dir männliches aussehen unterstellen müsste.
ich kenn dich ja jetzt seit 3-4 jahren von diversen freizeiten, und wie ich das so beobachte, ist deine erscheinung mit der zeit immer stimmiger geworden. ausserdem hab ich erkannt, dass du alles andere als dumm bist. und wenn du ein wenig aus dir raus kommst, hast du einen guten sinn für humor und bist echt witzig :)

vielleicht wäre es das sinnvollste, einfach mal garnix zu sagen (anstatt sich als mann oder als frau vermitteln zu lassen). rein arbeitsrechtlich darf da vom arbeitgeber auch seit kurzem überhaupt keine unterscheidung mehr stattfinden (ausser bei berufen, die definitiv nur von einem geschlecht ausgeübt werden können).

das ist jetzt leicht gesagt, aber ich empfehle dir folgendes:
- trenn dich von der transenszene und den selbsthilfegruppen. die sind offensichtlich gift für deine seele.
- such dir stattdessen echte freunde (is evtl nicht leicht, und dauert. aber ist es wert!)
- such dir nen job am anderen ende von deutschland, und wenns "blos" klofrau ist. hauptsache weg!
- zieh bei deiner familie aus
- versuch mal, alles was bisher war zu vergessen und hinter dir zu lassen, und fang woanders ein neues leben an.
- wenn du umgezogen bist, such dir nen verein oder stammtisch (wirst ja vielleicht noch andere interessen haben, ausser windeln und frau sein)
- handle, als ob das was du bist, völlig normal ist und man darüber garnicht reden brauch (falls du mal ne beziehung anfängst, ist es immer noch früh genug, um dem/derjenigen bescheid zu sagen.)

wäre doch mal nen versuch wert.
im schlimmsten fall ändert sich halt nix.
aber eigentlich kannst du dabei nur gewinnen :)


P.S. ich behaupte das nicht einfach nur mal so, weil ich irgendeine pseudointellektuell-romantisierte vorstellung von sowas hege, sondern weil ich die lebenserfahrung besitze um zu wissen, dass es zutrifft.

Dante2004
18.08.2011, 16:31
Hallo adriaperla,

Wer äußerlich von Mann zu Frau oder von Frau zu Mann wird, macht das sicher nicht,
um einen Fetisch zu befriedigen. Dagegen sprechen schon die ganzen Probleme,
die man zusätzlich bekommt, wenn man diesen Weg geht. Wenn ich richtig
informiert bin heißt das Gespräche mit Psychologen und Ärzte über Jahre.
Sich neue Kleidung anschaffen und neue Pflege u. Kosmetikartikel das kostet
auch eine "Kleinigkeit". Über Jahre die Umwelt, Freunde und Familie auf diesen Weg
mitzunehmen. Viel Zeit dafür zu nutzen. Sowie Hormone zu nehmen, die starke
Stimmungsschwankungen machen können und ein hohes Risiko für eine
psychische Erkrankung wie eine Persönlichkeitsstörung zu haben. Vielleicht dann
den Intimbereich durch eine Operation total verändern zu lassen.
Einen solchen langen Weg wird von der Krankenkasse nicht finanziert, wennn nicht
Psychologen und Ärzte davon überzeugt sind, dass dieser Weg richtig ist.
Ich habe in den letzten 22 Jahre immer wieder Menschen vor allen in der Psychiatrie
getroffen, die diesen Weg gegangen sind. Alle hatten damit zu kämpfen nicht von diesen Weg zu kommen, nicht abzurücken, also nicht " ver-rückt " zu werden.
Ist der Mensch mehr als seine Sexualität?
Ist der Mensch mehr als sein Geschlecht?
Wenn dem so ist, dann hat auch ein Mensch, der dieses verändert ein Recht
darauf auch einen " Fetisch " zu haben, so wie die " normalen " auch.
Ich hoffe nicht, dass Du mit normal meinst, die Maske zu tragen mit der sehr viele
Menschen herumlaufen, um ihre Gefühle nicht zeigen zu müssen, und sich
besser hinter Rollen zu verstecken, die sie der Gesellschaft vorspielen.
Damit sie alles sind, nur nicht sich selbst.
Wenn Du dich selbst bist als Frau, warum dann anders sein? Nur um der Norm
und der Gesellschaft zu entsprechen? Ist das normal?

herzliche Grüße
Dante

klopfer
18.08.2011, 17:07
Ich frage mich, wie man "normal" leben will, wenn man nicht mal ein "unnormales" Leben auf die Reihe bekommt.

Da hilft auch keine Kleiderkammer...

Bongo
18.08.2011, 20:08
Original von klopfer
Ich frage mich, wie man "normal" leben will, wenn man nicht mal ein "unnormales" Leben auf die Reihe bekommt.

Da hilft auch keine Kleiderkammer...
sorry klopfer, aber bei allem respekt: das ist völliger unsinn.
und wenn du sie mal getroffen hättest, würdest du da vermutlich anders drüber reden.

ich weis nicht, was genau hinter diesen down-phasen der letzten monate steckt, aber wenn man die diesbezüglichen postings liest, bekommt man ein bild von adriaperla, was - taktvoll umschrieben - höchst unvollständig ist.
im realen persönlichen kontakt kommt sie schon ziemlich anders rüber, als man erwarten würde.

sie hat bis hierher schon vieles überwunden und gemeistert. und ich bin überzeugt davon, dass sie ihren weg mit positivem ergebnis gehen kann, sobald sie die letzten paar mentalen hindernisse überwunden hat.
der erste schritt für sie wäre, einfach mal den ersten schritt zu machen und es dann von da zu nehmen.

vielleicht ist das, was sie gerade durchmacht, vergleichbar mit bergsteigen:
man ist schon kurz vor dem gipfel (also dem ziel), und verspürt die anstrengung, die einen das rückblickend gekostet hat, und kapiert noch nicht ganz, dass man jetzt einfach mal durchatmen (pause vom stress einlegen) muss, um die letzten paar meter dann mit leichtigkeit zu erklimmen.
der weg hinter ihr ist mit sicherheit viel länger, als der teil, der noch vor ihr liegt.

ich find sie in ordnung. ich bin ihr auch mehrmals begegnet. und es ging bei ihr trotz aller schwierigkeiten und eventuellen rückschläge doch immer weiter aufwärts.

und ich denke, sie kann auch den kleinen rest noch überwinden und sozusagen ein leben in relativem seelischen frieden und eine gewisse freiheit finden.

p.s.: was draus machen muss sie selber, und kann sie auch nur selber. aber ich bin der ansicht, dass sie dazu in der lage ist.