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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wie wichtig sind geschlechterrollen in der liebe?



janbaby
04.02.2009, 22:39
hey leute,(verzeiht die fehlenden grossbuchstaben,schreibe von seltsamem mobildings), ist es euch als dl/ab wichtig, welches geschlecht ihr habt? oder verkörpert? zählt nicht nähe, feeling, verständnis, zärtlichkeit, zuwendung und das zusammengefundenhaben viel mehr? behindern wir uns selbst durch geschlechterrollen? egal, wer mit wem? sollten wir durchgeknallten nicht 'drüber' stehn? mir isses wurscht, ob mir männlein oder weiblein begegnet, hauptsache lieb. vielleicht bin ich ja bi, in meiner jugend hatte ich auch schon mal sex mit den gleichen geschlecht, es war gut! wer oder was legt uns fest? wir tragen ja auch windeln, obwohl dies normalerweise nur kleine babys tun. wie weit geht eure offenheit? sind wir trotz fetisch konservativ? bin gespannt auf beiträge. das manchmal böse anmutende janbabyprinzesschen

Zartbitter
04.02.2009, 23:32
Behindern wir uns durch Geschlechterrollen? Interessante Frage!

Janbabyprinzesschen -

Ich denke, dass wir es in Deutschland schon etwas schwer haben, weil wir nur das Wort "Geschlecht" haben, während man im Englischen zwischen GENDER und SEX unterscheiden kann, also zwischen dem sozialen und psychischen Geschlecht und dem körperlichen. Erstes ist im wesentlichen anerzogen, zweites angeboren. Und die Frage ist, was einen mehr beeinflusst, das veränderbare GENDER, oder der unveränderliche SEXUS.

Ich denke, lange Jahre war ich als "moderne" Frau davon überzeugt, dass wir Sklaven überlieferter Geschlechterrollen sind, dass sie uns behindern. Ich hätte mich nie getraut Miniröcke zu tragen, weil ich alles vermeiden wollte, was mich in eine Geschlechterrolle drängt. Inzwischen kann ich damit spielen. Ich habe mir sogar Lippenstifte gekauft und lasse meine Haare wachsen - auch weil ich weiß, dass es dir gefällt. Ich kann inzwischen Geschlechterrollen - eben auch die meinem sexuas entsprechende weibliche - einnehmen, ohne schlechtes Gewissen, überholte Klischees zu bedienen. Ja: Ich koche gerne und finde Sprachen spannender als Technik! Ja: Ich fahre gerne Kinder im Kinderwagen herum und weine schneller als Männer! Aber ich schäme mich dafür nicht. Ich bin eine Frau, spiele auch bedingt eine Frauenrolle, aber ich darf das, finde ich.

Ich bin konservativer geworden, vielleicht, ärgere mich nicht mehr, wenn ein Mann mir sagt, er finde meine Beine, meine Haare oder Brüste schön. Von mir aus. Ich denke, es ist nicht schlimm, wenn man eine Geschlechterrolle spielt, solange man weiß, dass es eine ROLLE ist. Ich kann, wenn ich will, auch männlich sein. Und das zu wissen ist für mich das WICHTIGE.

Zu deiner Frage: Ich denke nicht, dass mich Geschlechterrollen behindern, solange ich sie spiele, weil ich sie spielen will und sie nicht einfach unbedacht übernehme. Und ich genieße es, dass ich dir gegenüber auch mal klein und mädchenhaft sein darf - auch wenn ich "im richtigen Leben da draußen" eher groß und stark zu sein versuche. Ich trage in deiner Gegenwart gerne bestickte Kleidchen - weil ich eben weiß, dass du mich respektierst, auch wenn ich in Windeln gepackt und "niedlich" bin.

Das Schöne an der Liebe ist doch, dass man einen intimen Raum schafft, in der es keine Rolle spielt, wer gerade groß und wer klein ist, wer gerade erwachsen, wer Kind ist, wer gerade Mann, wer Frau ist.
denkt Zartbitter

janbaby
05.02.2009, 00:32
egal, was du sein möchtest, egal was du verkörperst, was auch immer du anziehst, wie du dich benimmst, ich liebe dich, du zauberhaftes, einmaliges wesen. dein prinz(esschen)

janbaby
05.02.2009, 00:43
was ich noch hinzufügen möchte: ich gebe dir uneingeschränkt recht, viel zu lange habe ich der männlichen rolle 'hinterhergespielt'. seit ich sie nicht mehr benötige, bin ich soviel freier und bereichert um vieles. bin gespannt auf das unterkleidchen, das du mir gekauft hast.huiiiiiiiì

Kvetinka
05.02.2009, 02:34
Original von Zartbitter
Erstes ist im wesentlichen anerzogen, zweites angeboren. Und die Frage ist, was einen mehr beeinflusst, das veränderbare GENDER, oder der unveränderliche SEXUS.



Die Frage nurture vs. nature ist immer noch nicht abschließend beantwortet. Da ich zur Dialektik neige wird meine Antwort wohl sein, dass Sozialisierung auf eine hirnorganische Vorprägung trifft.

Ist auch interesant, wenn plötzlich eine Konstante variabel wird, wie hilflos alle in ihren Erklärungsmodellen werden.

Aber wie Einstein schon sagte, alles ist relativ.