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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Und wieder nass



Ank
25.11.2008, 22:42
So nach langer Zeit schreibe ich mal wieder etwas im Inko-forum.
Ich weiß eigentlich gar nicht genau was ich euch so erzählen soll. Ich glaub ein paar von euch wissen das ich leichte Blasenprobleme habe. Für alle diejenigen die mich nicht so gut kennen oder die, die noch eher wenig wussten hier mein Problem:

Ich habe seit ich denken kann Blasenprobleme. Ich bin mit anfang 3 trocken geworden, was in Augen meiner Mutter relativ spät war. Kurz darauf ging es in den Kindergarten. Ich habe den Kindergarten gehasst. So gut wie jeden Tag hatte ich eine nasse Hose. Meine Kindergärtnerinnen oder meine Eltern haben das (Gott sei dank?) so gut wie nie bemerkt. Wenn dann gab es Ärger. Wenn das Bett in dieser Zeit oder im Grundschulalter (was in beiden Fällen äußerst selten war) nass war gab es ebenfalls erst mal Stress. Wirklich nachgefragt hat nie Jemand ob ich es zu spät merke oder ähnliches.

In der Grundschule war es ähnlich. Relativ häufig war die Hose nass, aber nicht so stark, dass man es sofort gesehen hätte. Ab der Grundschulzeit habe ich versucht mein Trinkverhalten stark zu drosseln. In den Sommerferien zwischen dem ersten und zweiten Schuljahr war ich in einem Ferienlager des DLRG. 2 Wochen lang und jeden Tag war die Hose nass. Für die Betreuer war ich eine Belastung, die anderen Kinder spielten nicht mit mir. Hier habe ich mir das erste mal etwas gewünscht das mich so macht wie alle anderen. Ich habe mir nicht gewünscht dass es von jetzt auf gleich aufhört, dafür war es zu normal und alltäglich für mich. Aber wenigstens etwas damit die anderen nicht sehen wenn ich in die Hose mache und mich andere nicht mehr als Belastung empfinden.

Ab einem großen Unfall in der 5ten Klasse, der mich auch hier kurz aufs soziale Abstellgleis beförderte habe ich das Trinken in der Schule eingestellt. In der 10ten Klasse also mit 16 Jahren gab es den letzten großen Unfall, bei dem die Hose sehr stark nass geworden ist.
Heute hat es sich eingependelt. Jeden Tag ist mindestens der Slip nass, egal wie wenig ich trinke. Sobald ich bei der vorgeschriebenen Tagesmenge bin, muss ich mit großen Unfällen rechnen, wenn keine Toilette immer abrufbar in der Nähe ist, dass dann auch mit 100%iger Sicherheit frei ist. In solchen Fällen helfen mir auch die Inkobinden nicht mehr, die ich mittlerweile jeden Tag trage.

Vor einem Arztbesuch scheut es mich immer noch. Für mich ist dieses Blasenproblem (was ich vehement als Inkontinenz abstreite) alltäglich. Ich habe mich durch die geringe Trinkmenge damit arrangiert, auch wenn ich weiß das wenig trinken nicht die Lösung sein darf. Für mich ist es im Moment allerdings der einzige Weg. Ich wohne bei meinen Eltern und einer Konfrontation deswegen möchte ich aus dem Weg gehen. Im Moment trinke ich täglich zwischen 0.4 und 0.8 Liter. Ja viel zu wenig, aber für mich die Möglichkeit mich nicht wegen nassen Hosen rechtfertigen zu müssen.

Den Arztbesuch werde ich aber wohl bald erledigen müssen. Ich kann mich dem nicht mehr entziehen. Ich erwarte nicht von dem Arzt das er mir Windeln verschreibt, im Gegenteil. Erst mal gibt’s viele Untersuchungen und wahrscheinlich bekomme ich Tabletten verschrieben. Vor den möglichen Nebenwirkungen dieser Tabletten graut es mir etwas. Ich habe viel Schlechtes darüber gehört und gerade bei einer zu geringen Trinkmenge weiß ich nicht genau was mich da erwartet. Über die möglichen Untersuchungen habe ich mich schon etwas informiert und dass ich meinem Arzt sagen werde, dass ich keinen Katheter will, habe ich schon beschlossen.

Ich weiß aber trotz der Infos über die Behandlung etc. noch nicht so ganz etwas mit mir anzufangen. Etwas in mir wehrt sich gegen den Arzt. Ich will mich ihm nicht offenbaren, eigentlich Niemandem. Ich verbinde mit diesen Problem so viel Schlechtes, dass ich es einfach nur in eine Ecke schieben und nicht darüber nachdenken will.


Ich wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben. Wer was anmerken will ist herzlich dazu eingeladen, wer nicht der lässt es halt.

Bongo
25.11.2008, 23:02
hmmmm *knuddel*
das mit dem arzt wird schon nicht so schlimm werden.
zumindest findet er vielleicht raus, woran es liegt.
und dann kann man evtl was dagegen tun.

Freggel_Buster
26.11.2008, 00:16
Original von Ank
Ich verbinde mit diesen Problem so viel Schlechtes, dass ich es einfach nur in eine Ecke schieben und nicht darüber nachdenken will.

Moin Ank,

Das scheint schon länger in der Ecke gelegen zu haben, schön das du den Mut gefunden hast es wieder ans Licht zu holen. Ich wünsche dir, das du die Kraft und Unterstützung findest, es nun auch zu lösen.

Tschau Harty

Arrakis
26.11.2008, 01:53
Gut, das du langsam die Überwindung findest, dich an einen Arzt zu wenden. Das braucht eben Zeit.

Du hast recht, so kann es nicht weitergehen, es ist ein Weg, der dich auf ziemlich direktem Weg zu schlimmen, mit Pech nicht reversiblen Nierenproblemen und allerlei anderem führen kann...

Ich habe den Weg ca. in deinem Alter auch noch beschritten gehabt, denn meine Probleme waren mein Leben lang die selben, meine Lösung auch, es führt zu nichts gutem...

Untersuchungen beim Urologen sind wirklich nicht so schlimm, wie man sie sich vorstellt, besonders weil man ja gar nicht weiss, was auf einen zukommt... Und sie dauern ja auch nicht so lange, man macht das halt, und schon hat man es hinter sich... Und vielleicht einen Weg, der auch gangbar ist, aber auf eine gesündere, nachhaltigere Weise...

Kai 1987
26.11.2008, 10:09
Original von Ank
Im Moment trinke ich täglich zwischen 0.4 und 0.8 Liter. Ja viel zu wenig, aber für mich die Möglichkeit mich nicht wegen nassen Hosen rechtfertigen zu müssen.


Ich sehe das ganze Folgendermaßen, auch wenn ich immer viel Gegenfeuer für meine Ansichten kassiere.

Es gibt keinen Grund das man sich vor seinen Eltern wegen so eines Problems verstecken braucht, meine Ellis wissen das auch schon seit langem und erlich gesagt kann es ja egal sein wie Eltern darüber denken.

Was ich damit sagen will das Problem ist da das lässt sich ja nun leider nicht leugnen. Und die TZrinkmenge so stark zu Reduzieren ist sehr Risikoreich, und eine Niereninsuffizienz (Dialyse) wäre alles andere als angenehm.

@ Ank

Mache deinen Eltern klar das es egal ist wie sie drüber denken, das wenn man es dir vorhält damit nicht ausser Welt geschaft ist das es dir vorgehalten wird.
Stehe einfach dazu, und du merkst ganz schnell das viele Leute damit anders umgehen als Anfangs erwartet.

Denn ich denke mir das du damit leben musst, und niemand anders.

Ich hoffe das dieser Rat Nachvollziehbar ist :danke:

Kvetinka
26.11.2008, 15:15
Original von Ank
Ich wohne bei meinen Eltern und einer Konfrontation deswegen möchte ich aus dem Weg gehen.

Hallo Ank,

ich wohne auch bei meinem Vater. Ich bin gelegentlich Bettnässerin, da ich nachts nicht immer rechtzeitig wach werde und auch sonst mind. 2 bis 3mal aufstehen müsste. Ich bekam eine neue Matratze mit der Auflage, mir im Sanihaus eine undurchlässige Unterlage zu holen.

Das war aber das kleinste meiner gesundheitlichen Probleme.

Auch habe ich einen Reizdarm und schaffe es manchmal nicht rechtzeitig nach Hause, wenn ich lange mit ÖPNV unterwegs bin (keine Klos im Bus, Bahnhofsklo nachts geschlossen). Wenn ich dann Hose oder Rock wasche, muss ich das nicht verheimlichen, denn es ist menschlich.

LG Jasmina

Astro
29.11.2008, 19:54
Ach Mensch.....das klingt sehr traurig, Ank.Ich wünsche dir, dass du den Mut findest und dich dem Arzt anvertraust! Bestimmt kann er dir helfen. Außerdem gibt es schlimmeres als mal etwas undicht zu sein! Du schaffst das!! Ganz bestimmt!!!
Denn zu wenig trinken ist das falscheste, was du machen kannst - das könnte das Problem sogar verschlimmern!!!

Viele Grüße
Astro

dercompu
30.11.2008, 17:30
Hallo Ank,

ich kann mich - wie du in deinen PM lesen kannst - nur der Meinung der Vorschreiber anschließen - zu wenig trinken ist keine Lösung, sie gefährdet deine Gesundheit.

Sorry, dass ich erst später in deinem Profil gelesen habe, dass du nicht per PM angeschrieben werden möchtest, aber ich denke, du kannst am besten entscheiden, ob eine Ausnahme gerechtfertigt ist.

Du solltest dich auf jeden Fall gründlich untersuchen lassen - eine Ursache muss es geben, Inko ist keine selbständige Krankheit!!

Machs gut und verlier den Lebensmut nicht

Compu

Kai 1987
01.12.2008, 08:28
@ Ank

Die Suche nach der Ursache wäre meiner Ansicht nach sehr angebracht, weil evtl. Ursachen auch noch begleitschäden zur Folge haben können.
Sowas wie Niereninsuffizienz (Nierenversagen) oder auch verengung der Hanrnröhre etc. sind da sehr mies. Es gibt viele möglichkeiten was da wirklisch Sache sein könnte. Und hab keine Angst wegen Medis und Untersuchung, niemand ist gezwungen bei bestimmten Behandlungsmethoden mit zu machen.

Sonst kann ich nur sagen, es gibt immer Wege. Und Ank's Eltern müssen es Akzeptieren das es so ist wie es ist. Denn nur weil sie was dagegen haben, verschwindet die Ursache für dieses Problem nicht.

TenaTim
01.12.2008, 16:08
Hallo Ank,

ich würde es auf jeden Fall mal mit den Medikamenten gegen Dranginko probieren. Die haben zwar Nebenwirkungen, aber nicht wenige Patienten vertragen sie doch ganz gut. Die Intensität der Nebenwirkung ist auch eine Frage der Dosis. Selbst wenn man mit einer neidrigen Dosis zwar nicht 100% trocken ist, aber es ist besser als vorher, ist das immer noch ein Vorteil. Wenn es zu schlimm ist, kannst du die Medikamente ja auch wieder absetzen; die Nebenwirkungen verschwinden dann ja schnell wieder.
Viele Grüße,
Tim

Ank
09.12.2008, 15:21
Erstmal muss eine Diagnose her und dazu muss ich zum Arzt. Da ich aber will,l dass mein Freund mitkommt ist es schwer einen geeigneten Termin zu finden.

Unterdessen wird es aber schlimmer, zumindest wenn ich genug trinke. Ich habe öfters kleine Unfälle und die Binden die ich bislang benutze fangen an nicht mehr zu reichen.

racer
09.12.2008, 17:30
Hallo Ank,
ich wünsche dir auch die Nöteig Kraft zum Arzt zu gehn. Viellecht hast du ja das Glück das man herausfindet was dir fehlt. Und zu wenig trinken ist auch eine sehr schlechte Lösung. Mir konnte zwar bisher in all den Jahren auch niemand helfen, aber ich hoffe immer noch und ich würde eigendlich fast alles machen um meine Inko loszuwerden.

gruß
racer